Ruf an die Jugend

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Kapitel 102: Persönliche Verantwortung

Unser himmlischer Vater fordert nicht mehr und nicht weniger von uns, als er uns zu tun befähigt hat. Er auferlegt seinen Dienern keine Lasten, die sie nicht zu tragen vermögen. “Er kennt, was für ein Gemächte wir sind; er gedenkt daran, daß wir Staub sind.” Psalm 103,14. Alles, was er von uns fordert, können wir durch göttliche Gnade leisten. RJ 196.3

“Denn welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen.” Lukas 12,48. Wir sind persönlich dafür verantwortlich, kein Jota weniger zu tun, als wir zu erfüllen befähigt sind. Der Herr wägt genau jede Möglichkeit zum Dienst. Die unbenutzten Fähigkeiten werden ebenso gerechnet wie die, die wir in Anwendung bringen. RJ 196.4

Für alles, was wir durch den rechten Gebrauch unsrer Gaben hätten werden können, macht uns Gott verantwortlich. Wir werden danach gerichtet, was wir hätten tun sollen, und was wir zu tun unterließen, weil wir unsre Kräfte nicht zur Verherrlichung Gottes gebrauchten. Selbst wenn wir unsers Seelenheils nicht verlustig gehen, werden wir in der Ewigkeit die Folgen der nicht ausgenutzten Gaben deutlich spüren. Alle Erkenntnis und Fähigkeit, die wir hätten gewinnen können und die wir nicht erwarben, fehlen uns in der Ewigkeit. RJ 196.5

Übergeben wir uns aber völlig dem Herrn und befolgen in unserm Werk seine Anweisungen, dann übernimmt er selbst die Verantwortung für das Gelingen. Gott will nicht, daß wir über den Erfolg unsrer rechtschaffenen Bemühungen Mutmaßungen anstellen. Wir sollen nicht einmal an Fehlschläge denken. Wir sind ja mit dem verbunden, bei dem es kein Mißlingen gibt. RJ 196.6

Wir sollten auch nicht über unsre Schwachheit und Unfähigkeit reden. Das wäre ein ausdrückliches Mißtrauen gegen Gott, eine Verleugnung seines Wortes. Wenn wir über die uns auferlegten Lasten murren oder die Verantwortungen, die er uns zu tragen gebietet, ablehnen, dann sagen wir im Grunde genommen auch, daß er ein harter Mann ist und von uns etwas fordert, wozu uns die Kraft fehlt. RJ 197.1