Biblische Heiligung

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Biblische Heiligung

Kapitel 1: Wahre gegen falsche Lehren

Heiligung im Sinne der Bibel umfaßt den ganzen Menschen: Geist, Seele und Leib. Sie ist Ausdruck einer völligen Hingabe. Der Apostel Paulus betet, daß sich die Gemeinde in Thessalonich dieses großen Segens erfreuen möge: “Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer Geist ganz samt Seele und Leib müsse bewahrt werden unversehrt, unsträflich auf die Ankunft unsers Herrn Jesus Christus.” 1.Thessalonicher 5,23. BH 5.1

In der religiösen Welt herrscht eine Heiligungslehre, die in sich falsch und deren Einfluß gefährlich ist. In vielen Fällen besitzen jene, die vorgeben, geheiligt zu sein, nicht die wahre Heiligung. Ihre Heiligung besteht in eitlem Gerede und selbsterwähltem Gottesdienst. Diejenigen, die wirklich danach verlangt, einen christlichen Charakter zu entwickeln, werden niemals dem Gedanken Raum geben, sie seien ohne Sünde. Ihr Leben mag unsträflich sein, sie mögen lebendige Vertreter der Wahrheit sein, die sie angenommen haben; aber je mehr sie sich ernsthaft üben, ihren Sinn auf den Charakter Christi zu richten, und je mehr sie seinem göttlichen Bilde ähnlich werden, desto deutlicher werden sie Jesu fleckenlose Vollkommenheit erkennen und desto tiefer ihre eigene Mangelhaftigkeit empfinden. BH 5.2

Wenn Menschen behaupten, sie seien geheiligt, so beweist das schon zur Genüge, daß sie weit davon entfernt sind. Sie sehen nicht ihre eigenen Schwächen und Mängel, und weil sie keine wahre Erkenntnis von Christus haben, bilden sie sich ein, daß aus ihnen sein Bild leuchte. Je größer der Abstand zwischen ihnen und ihrem Erlöser ist, desto gerechter dünken sie sich. BH 5.3

Nur wenn wir in Reue und demütigem Vertrauen über Jesus nachsinnen, den unsere Sünden durchbohrt und unsere Sorgen niedergedrückt haben, können wir lernen, in seinen Fußtapfen zu wandeln. Schauen wir auf ihn, so werden wir in sein göttliches Ebenbild verwandelt. Ist dieses Werk in uns vollbracht, werden wir nicht mehr auf eigene Gerechtigkeit pochen, sondern Jesus Christus erhöhen und uns in unserer Hilflosigkeit an seine Verdienste klammern. BH 5.4