Glaube und Werke

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Die Verheißung des Heiligen Geistes

Der Herr möchte, dass seine Nachfolger gesund im Glauben sind — nicht in Unkenntnis über die großartige Erlösung, die ihnen so reichlich angeboten wird. Sie sollen nicht nach vorne schauen und meinen, dass irgendwann in der Zukunft ein großartiges Werk für sie getan wird, denn das Werk ist jetzt abgeschlossen. Der Glaubende wird nicht aufgefordert, seinen Frieden mit Gott zu schließen, das konnte er nie und wird er nie können. Er muss Christus als seinen Frieden annehmen (siehe Epheser 2,14); denn bei Christus ist Gott und Friede. GW 121.1

Christus machte der Sünde ein Ende, indem er den schweren Fluch [des Gesetzes] “in seinem Leibe auf das Holz trug” (1.Petrus 2,24) wörtlich. Er hat alle von diesem Fluch befreit, die an ihn als ihren persönlichen Erlöser glauben. Er macht ein Ende mit der beherrschenden Macht der Sünde im Herzen. Das Leben und der Charakter des Glaubenden geben Zeugnis vom wahren Wesen der Gnade Christi. GW 121.2

Wer Jesus darum bittet, dem verleiht er den Heiligen Geist, denn jeder Glaubende muss nicht nur vom Fluch und der Verdammung des Gesetzes befreit werden, sondern auch von der Verunreinigung [durch die Sünde]. Durch das Wirken des Geistes Christi, die Heiligung in der Wahrheit (siehe Johannes 17,17), wird der Glaubende für den Himmel geeignet gemacht, denn Christus wirkt in uns und seine [zugerechnete] Gerechtigkeit ist über uns. Ohne dies hat kein Mensch Anspruch auf den Himmel. Wir würden uns im Himmel nicht wohl fühlen, wenn wir nicht durch den Einfluß des Heiligen Geistes und die Gerechtigkeit Christi für diese heilige Umgebung geeignet gemacht wären. GW 122.1

Um Anwärter für den Himmel zu sein, müssen wir die Forderung des Gesetzes erfüllen: “Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst.” Lukas 10,27. Das können wir nur, wenn wir durch den Glauben die Gerechtigkeit Christi ergreifen. GW 122.2

Wenn wir auf Jesus sehen, erhalten wir ein lebendiges, sich ausdehnendes Prinzip ins Herz. Dieses Werk führt der Heilige Geist fort und der Glaubende macht Fortschritte von Gnade zu Gnade, von einer Stärke zur nächsten und wächst im Charakter. Er verändert sich zum Bilde Christi, bis er im geistlichen Wachstum “zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi” herangereift ist. Epheser 4,13. So macht Christus dem Fluch der Sünde ein Ende und befreit den Gläubigen von deren Wirkung und Folgen. GW 122.3

Nur Christus ist in der Lage, dies zu tun, denn er “musste in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes. Denn worin er selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden.” Hebräer 2,17.18. Versöhnung heißt, dass jede Schranke zwischen dem Menschen und Gott beseitigt ist und der Sünder erkennt, was die vergebende Liebe Gottes bedeutet. Aufgrund des Opfers, das Christus für die gefallenen Menschen gebracht hat, kann Gott dem Gesetzesübertreter, der die Verdienste Christi annimmt, mit Fug und Recht begnadigen. Christus war der Kanal, durch den die Gnade, die Liebe und die Gerechtigkeit vom Herzen Gottes zum Herzen des Sünders fließen konnten. Gott “ist treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.” 1.Johannes 1,9. GW 122.4

In der Prophezeiung Daniels heißt es im Hinblick auf Christus: “Die Schuld [wird] gesühnt und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht.” Daniel 9,24. Jeder Gläubige kann sagen: “Durch seinen völligen Gehorsam hat er die Ansprüche des Gesetzes erfüllt und meine einzige Hoffnung besteht darin, auf ihn als meinen Stellvertreter und Bürgen zu blicken, der an meiner Stelle dem Gesetz absolut gehorsam war. Durch den Glauben an seine Verdienste bin ich von der Verdammnis durch das Gesetz befreit. Er kleidet mich mit seiner Gerechtigkeit, die allen Anforderungen des Gesetzes genügt. Ich bin durch ihn, der ewige Gerechtigkeit bringt, vollkommen. Er stellt mich Gott im fleckenlosen Gewand vor, von dem nicht ein Faden von menschlicher Hand gewebt wurde. Alles ist von Christus und aller Ruhm, alle Ehre und Majestät stehen dem Lamm Gottes zu, das die Sünden der Welt wegnimmt.” GW 123.1

Viele denken, dass sie auf einen besonderen Anstoß warten müssen, um zu Christus zu kommen; es ist jedoch einfach nur notwendig, in ehrlicher Absicht zu kommen und sich zu entschließen, die angebotene Begnadigung und Gnade anzunehmen. Wir sollen sagen: “Christus starb, um mich zu retten. Der Herr möchte, dass ich gerettet werde, und ich werde, so wie ich bin, zu Jesus kommen, ohne zu zögern. Ich will es auf sein Versprechen hin wagen. Weil Christus mich [zu ihm] zieht, werde ich reagieren.” GW 123.2

Der Apostel Paulus schrieb: “Mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit.” Römer 10,10. Keiner kann mit dem Herzen zur Gerechtigkeit glauben und Rechtfertigung durch den Glauben erhalten, solange er solche Dinge praktiziert, die das Wort Gottes verbietet, oder ihm bekannte Pflichten nicht erfüllt. GW 123.3