Ratschläge für die Sabbatschule

161/200

Das Übel des Formenwesens

Das Übel ist nicht eine Folge von Organisation, sondern rührt daher, dass die Organisation überbewertet wird und lebendige Frömmigkeit fast unwichtig werden lässt. Wenn Formen und Routine eine übersteigerte Bedeutung erlangen und die Fortführung des Werkes zu einer schwerfälligen statt einfachen Angelegenheit wird, entspringt daraus Übel. Im Vergleich zum Aufwand erreicht man nur wenig. Das Ziel von Organisation ist jedoch das genaue Gegenteil. Würden wir jegliche Organisation beseitigen, wäre das so, als ob wir das niederreißen wollten, was wir aufgebaut haben. Man konnte sowohl in der Sabbatschule als auch im Missionsverein nachteilige Folgen sehen, weil Routine überbetont wurde, während eine lebendige Erfahrung aus den Augen verloren wurde. Viele der vermeintlichen Verbesserungen, die eingeführt wurden, trugen den Stempel des Menschen. Für die Sabbatschule wurden Männer und Frauen als Leiter und Lehrer ausgesucht, die nicht geistlich gesinnt waren und kein lebendiges Interesse an der ihnen anvertrauten Aufgabe besaßen. Dinge können jedoch nur durch die Hilfe des Heiligen Geistes in Ordnung gebracht werden ... RSs 125.2

Wenn sich einige Leute Gott ganz weihten und dann ihre Fähigkeiten in der Sabbatschule einbrächten, ständig an Kenntnissen zunähmen und sich so bildeten, dass sie imstande wären, andere mit den besten Methoden zu unterweisen, würde ein ganz anderer Zustand herrschen. Die Mitarbeiter sollten nicht nach Wegen suchen, eine Show zu veranstalten, oder viel Zeit für schauspielerische Darbietungen und musikalische Vorführungen aufwenden. Das nützt niemandem. Es ist nicht gut, Kinder zu schulen, um Reden für besondere Anlässe zu halten. Sie sollten für Christus gewonnen werden. Statt Zeit, Geld und Einsatz für solche Darbietungen zu vergeuden, sollte man sich ganz darauf einstellen, Garben für die Ernte zu sammeln. RSs 125.3

Viele scheinen zu denken, es sei für die Sabbatschule nur wichtig, sie zu organisieren und die Schüler so zu drillen, dass sie eine Reihe von Zeremonien und Formen befolgen. Wenn man einige Personen als Lehrer gewönne, würde die Sabbatschule von alleine laufen. Man wählt oft Lehrer, die nicht in der Lage sind, Seelen zu Christus zu führen, weil sie seinen Wert für sich selbst nicht verstehen. Wer den Wert von Menschen nicht erkennt und nicht so arbeitet, wie Christus das wünscht, wird dazu beitragen, die Herde zu zerstreuen. Bedenkt dieses Wort: “Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.” Wenn Lehrer nicht die Bürde verspüren, Seelen zu Christus zu führen, werden sie der Wahrheit gegenüber irgendwann gleichgültig. Sie werden sorglos und die Atmosphäre, mit der sie sich umgeben, wird dazu führen, die Herde zu zerstreuen. Mit solchen Leuten in der Sabbatschule muss man einen ständigen Kampf führen. Denn wenn Lehrer mitarbeiten, die sich nicht wirklich für diese Aufgabe interessieren, werden die Schüler dieselbe Haltung einnehmen. Fundamentals of Christian Education 253-254. RSs 126.1