Leben und Wirken von Ellen G. White

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Eine ernst-feierliche Aufforderung

Der Geist, der Frau Whites Leben und Wirken während der letzten Jahre ihres Dienstes charakterisierte, offenbart sich in ihrer an die auf der Generalkonferenz von 1913 versammelten Brüder gerichteten Zuschrift: “Mut in dem Herrn.” Ihre Mahnworte waren in Wirklichkeit ein Gebet und ein Segen. LW 497.2

“Ich bete ernstlich, dass das Werk, das wir zu dieser Zeit tun, tiefen, andauernden Eindruck auf Herz, Gemüt und Seele machen werde. Schwierigkeiten werden zunehmen, aber lasst uns als solche, die an Gott glauben, einander ermutigen. Lasst uns die Regel und Richtschnur nicht niedriger setzen, sondern sie hoch und erhaben behalten und zu ihm aufblicken, welcher der Anfänger und Vollender unsers Glaubens ist. Wenn ich in der Nacht nicht schlafen kann, so erhebe ich mein Herz im Gebet zu Gott, und er stärkt mich und gibt mir die Versicherung, dass er im heimatlichen Felde und auch in entfernten Ländern mit seinen ihm dienenden Knechten ist. Ich werde ermutigt und gesegnet, indem ich erkenne, dass der Gott Israels sein Volk immer noch leitet, und dass er bis zum Ende fortfahren wird, mit demselben zu sein. LW 497.3

“Ich bin angewiesen worden, den im Predigtamte dienenden Brüdern zu sagen: Lasst die Botschaften, die von euren Lippen kommen, mit der Kraft des Geistes Gottes angefüllt sein. Wenn es jemals eine Zeit gab, zu welcher wir der besonderen Führung des Heiligen Geistes bedürfen, so ist es jetzt. Wir bedürfen einer gründlichen Weihe. Es ist völlig an der Zeit, dass wir der Welt eine Bekundung der Kraft Gottes in unserm eigenen Leben und auch in unserm Dienste geben. LW 498.1

“Der Herr wünscht, dass das Werk der Verkündigung der Dritten Engelsbotschaft mit zunehmender Wirksamkeit und Kraft vorangehe. Wie er in allen Zeitaltern gewirkt hat, um seinem Volke Siege zu geben, so verlangt ihn in diesem Zeitalter danach, seine Ziele und Zwecke, die er mit seiner Gemeinde vorhat, zum triumphierenden Abschluss zu bringen. Er gebietet seinen gläubigen Heiligen, vereint Glauben zu verstärkter Versicherung und Zuversicht zu der Wahrheit und Gerechtigkeit seines Werkes zu schreiten. LW 498.2

“Wir sollen fest wie ein Fels zu den Prinzipien des Wortes Gottes stehen und bedenken, dass Gott mit uns ist, um uns Kraft zu geben, jeder neuen Erfahrung zu begegnen. Lasst uns immer in unserm Leben die Grundsätze der Gerechtigkeit aufrecht erhalten, auf dass wir im Namen des Herrn von Kraft zu Kraft vorwärts gehen können. Wir sollen den Glauben, der durch die Belehrung und Billigung des Geistes Gottes von unserer ersten Erfahrung an bis auf die jetzige Zeit bekräftigt worden ist, als heilig ansehen. Wir sollen das Werk, welches der Herr durch sein die Gebote haltendes Volk gefördert hat, und welches durch seine Gnadenkraft im Laufe der Zeit immer stärker und wirksamer werden wird, als ein köstliches schätzen und hegen. Der Feind versucht die Unterscheidungsgabe des Volkes Gottes zu umwölken und ihre Fähigkeit und Wirksamkeit zu schwächen; aber wenn sie arbeiten wollen, wie der Geist Gottes führen wird, so wird er ihnen die Türen der Gelegenheit öffnen, wiederum zu bauen, was lange wüste gelegen ist. Ihre Erfahrung wir beständig wachen, bis der Herrn in Kraft und großer Herrlichkeit vom Himmel herabkommen wird, um sein Siegel endlichen Triumphes auf seine Getreuen zu setzen. LW 498.3

“Das vor uns liegende Werk ist ein Werk, das eine jegliche Kraft des menschlichen Wesens anspannen wird. Es wird die Ausübung starken Glaubens und beständiger Wachsamkeit erfordern. Zu Zeiten werden die Schwierigkeiten, denen wir begegnen werden, beinahe entmutigend sein. Die Größe der Aufgabe wird uns erschrecken. Und dennoch werden seine Knechte mit der Hilfe Gottes endlich triumphieren. ‘Darum,’ meine Brüder, ‘bitte ich, dass ihr nicht müde werdet’ wegen der prüfungsreichen Erfahrungen, die vor euch sind. Jesus wird mit euch hergehen und euch den Weg bereiten; und er wird euer Helfer in allen Nöten und Bedrängnissen sein. LW 499.1

“Derhalben beuge ich meine Kniee vor dem Vater unsers Herrn Jesu Christi, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißet im Himmel und auf Erden, dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, dass Christus wohne durch den Glauben in euren Herzen, und ihr durch die Liebe eingewurzelt und gegründet werdet, auf dass ihr begreifen möget mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe; auch erkennen die Liebe Christi, die doch alle Erkenntnis übertrifft, auf dass ihr erfüllet werdet mit allerlei Gottesfülle. LW 499.2

“‘Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles, das wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die da in uns wirket, dem sei Ehre in der Gemeine, die in Christo Jesu ist, zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.’”9 LW 500.1