Leben und Wirken von Ellen G. White

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Wichtige Ratschläge

Während der Generalkonferenz von 1909 las Frau White ein Manuskript vor, welches Treue gegen die Grundsätze forderte;7 und sie sprach auch zu den Delegaten über dasselbe Thema.8 Ein weiteres Manuskript, welches vorgelesen wurde, war: “Eine Bitte um ärztliche Evangelisten;” und noch ein anderes: “Das Loma Linda-Kollegium für Evangelisten”.9 LW 480.2

Nach der Konferenzsitzung wohnte Frau White zweimal Versammlungen der Mitglieder des Generalkonferenzkomitees bei, ehe sie nach Philadelphia und andern Städten des Ostens ging, und von da auf ihrer Heimreise nach Californien Lagerversammlungen und Anstalten in den mittleren Staaten und dem mittleren Westen besuchte. LW 480.3

In ihren Besprechungen mit dem Generalkonferenzkomitee las Frau White Manuskripte vor, die sich mit Fragen befassten, die damals den Brüdern Schwierigkeiten bereiteten. Der Aufforderung, ein viel größeres Werk in den einheimischen und ausländischen Städten zu tun, als bisher versucht worden war, konnte nur Folge geleistet werden, wenn Männer und Mittel gefunden, und erlangt werden könnten, um dieselben zur Förderung eines solchen Werkes zu benutzen. Um schnell und wirksam eine solche umfassende und weitreichende Arbeit anfangen zu können, schlug Frau White vor, dass einige der Arbeiter, die schwere Bürden in Anstalten trugen, ihrer Pflichten dort entbunden würden, damit sie als Evangelium dienen könnten. Sie sagte: LW 481.1

“Wir müssen versuchen, soweit dies möglich ist, zur Leitung der Geschäfte in den verschiedenen Mittelpunkt unsers Werkes gottgeweihte Männer zu finden, die eine geschäftige Ausbildung haben. Wie müssen auf der Hut dagegen sein, an diesen einflussreichen Mittelpunkten Männer festzubinden, die als Redner eine wichtigere Arbeit tun könnten, nämlich Ungläubigen die Wahrheiten der Wortes Gottes vorzuführen ... LW 481.2

“Uns, als Gottes Dienern, ist die Dritte Engelsbotschaft anvertraut, die Schlussbotschaft, die ein Volk für das Kommen unsers Königs vorbereiten soll. Die Zeit ist kurz. Der Herr wünscht, dass alles, was mit seinem Werke verbunden ist, in Ordnung gebracht werde. Er wünscht, dass die feierliche Warnungs- und Einladungs-Botschaft so weit verbreitet wird als seine Boten sie tragen können. Die in die Schatzkammer einlaufenden Mittel sollen weislich zum Unterhalt der Arbeiter benutzt werden. Nichts, was den Fortschritt der Botschaft hindern würde, sollte gestattet werden, in unserm Planen Geltung zu finden ... LW 481.3

“Jahrelang haben die Pioniere in unserm Werke gegen Armut und mannigfache Entbehrungen gekämpft, um dies Werk der Verkündigung der gegenwärtigen Wahrheit auf eine feste Grundlage zu bringen. Mit beschränkten Mitteln arbeiteten sie unermüdlich, und der Herr segnete ihre Bestrebungen. Die Botschaft ging mit Macht im Osten und dehnte sich nach dem Westen aus, bis an vielen Orten einflussreiche Mittelpunkte begründet worden waren. Die heutigen Arbeiter mögen nicht alle die Entbehrungen jener ersten Tage zu ertragen haben. Die veränderten Verhältnisse sollten jedoch nicht zu irgendwelchem Nachlassen unserer Bestrebungen führen. Wenn der Herr uns nun gebietet, die Botschaft noch einmal mit Kraft im Osten zu verkündigen; wenn er uns gebietet, die Städte des Ostens, des Südens, des Westens und des Nordens zu betreten, sollten wir da nicht wie ein Mann daran gehen und sein Gebot befolgen? Werden wir nicht planen, unsere Boten überall durch diese Felder zu schicken, und sie freigiebig unterstützen? ... LW 482.1

“Wozu sind unsere Konferenzen da, wenn nicht zur Förderung gerade dieses Werkes? Zu einer solchen Zeit wie dieser muss jede Hand beschäftigt sein. Der Herr kommt! Das Ende ist nahe; ja es eilet sehr! Noch eine kleine Weile, und wir werden nicht mehr imstande sein, in der Freiheit zu wirken, deren wir uns jetzt noch erfreuen. Schreckliche Szenen sind vor uns, und was wir tun, müssen wir schnell tun. Wie müssen jetzt das Werk an allen Orten aufbauen, wo es möglich ist. Und zur Vollendung dieses Werkes bedürfen wir im Felde dringen der Hilfe, die von unsern erfahrenen Predigern gegeben werden kann, die imstande sind, die Aufmerksamkeit großer Zuhörerschaften zu fesseln ... LW 482.2

“Ehe ich mein Heim verließ, versprach ich dem Herrn, dass ich, wenn er mein Leben erhalte und mich befähige, auf diese Konferenz zu kommen, die Botschaft geben werde, die er mir wiederholt für die Städte gegeben hatte, in denen Tausende und aber Tausende ohne Erkenntnis der Wahrheit umkommen. Indem ich diese Botschaft den Leuten verkündigt habe, hat der Segen Gottes in reichem Maße auf mir geruht. Und nun, meine Brüder, bitte ich euch im Namen des Herrn, euer Bestes zu tun, den Fortschritt des Werkes in der von Gott bestimmten Weise zu planen. LW 483.1

“Indem wir dies Werk tun, werden wir finden, dass Mittel in unsere Kassen fließen werden, und wir werden Mittel haben, mit denen wir ein noch umfassenderes und weitereichenderes Werk tun können. Wollen wir nicht im Glauben fortschreiten, gerade als ob wir Tausende Dollar hätten? Wir haben nicht halb genug Glauben. Lasst uns unser Teil im Warnen dieser Städte tun. Die Warnungsbotschaft muss den Leuten gegeben werden, die daran sind, umzukommen — ungewarnt, ungerettet! Wie können wir noch zögern? Indem wir voranschreiten, werden die Mittel kommen. Aber wir müssen im Glauben voranschreiten, im Vertrauen auf den Gott Israels.”10 LW 483.2