Leben und Wirken von Ellen G. White

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Das Weichen der Dunkelheit

In den ersten Tagen der Konferenz wandte sich einer der Sprecher, nachdem er auf einige der Dinge hingewiesen hatte, die dem Fortschritt der Botschaft hinderlich waren, an Frau White mit der Bitte, ihre Ansicht von dem auszudrücken, was noch mehr getan werden könnte, und ob in den Verhältnissen, unter denen sich die Arbeiter abmühten, eine Änderung zu erwarten sei. LW 337.3

In Beantwortung dieser Frage sagte Frau White, dass Änderungen eintreten würden, welche geschlossene und verriegelte Türen öffnen würden, Änderungen in vielen Dingen, welche die Verhältnisse anders machen und die Gemüter der Leute aufwecken würden, die gegenwärtige Wahrheit zu verstehen und zu schätzen. Politische Umwälzungen, Wechsel in der industriellen Welt und große religiöse Erweckungen würden stattfinden, die die Gemüter vorbereiten würden, der Dritten Engelsbotschaft zu lauschen. “Ja, es werden Änderungen stattfinden”, versicherte sie, “aber nichts, auf das ihr warten sollt. Eure Aufgabe ist es, voranzugehen, die Wahrheit in Einfachheit zu verkündigen und das Licht der Wahrheit vor den Leuten emporzuhalten.” LW 337.4

Dann sage sie ihnen, wie die Angelegenheit ihr im Gesichte vorgeführt worden sei. Manchmal wurden ihr die Menschenmassen in unserer Welt, denen aus dem Worte Gottes die Warnungsbotschaft vom baldigen Kommen Christi verkündigt wurde, als in Nebel und Wolken und dichte Finsternis gehüllt vorgeführt, wie von Jesaja mit den Worten beschrieben: “Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich, und Dunkel die Völker.” Jesaja 60,2. LW 338.1

Als sie im Gesichte mit heftigem Schmerze auf diese Szene blickte, sagte ihr begleitender Engel: “Schaue!” und als sie wiederum schaute, waren kleine Lichtstrahlen zu sehen, die wie Sterne schwach durch die Dunkelheit schienen. Als sie sie betrachtete, wurde das Licht derselben heller, und die Anzahl der Lichter vermehrte sich, weil ein jedes Licht andere Lichter anzündete. Diese Lichter kamen mitunter zusammen, als ob sie einander ermutigen wollten; und dann zerstreuten sie sich wieder und gingen jedesmal weiter hinaus und zündeten andere Lichter an. So nahm die Arbeit ihren Fortgang, bis die ganze Welt von ihrer Helle erleuchtet war. LW 338.2

Zum Schluss sagte sie: “Dies ist ein Bild von der Arbeit, die ihr zu tun habt. ‘Ihr seid das Licht der Welt.’ Matthäus 5,14. Eure Arbeit ist es, vor denen, die um euch sind, das Licht emporzuhalten. Haltet es fest. Haltet es ein wenig höher. Zündet andere Lichter an. Werdet nicht entmutigt, wenn eurer Licht kein großes ist. Sollte es auch nur eine billige Wachskerze sein, die man für einen Penny kauft, haltet sie empor. Lasst sie scheinen. Tut eurer Bestes, so wird der Herr eure Bemühungen segnen.”1 LW 338.3