Leben und Wirken von Ellen G. White

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Kapitel 36: Verbreitung der Schriften1

Mehrere Redner hatten auf der Lagerversammlung zu Rome, N. Y., am ersten Tage, den 12. September 1875, zu großen und aufmerksamen Versammlungen gesprochen. In der darauffolgenden Nacht träumte ich, dass ein junger Mann von edler Erscheinung in das Zimmer trat, in dem ich mich befand, gleich nachdem ich aufgehört hatte zu reden. Er sagte: LW 247.1

“Du hast die Aufmerksamkeit der Leute auf wichtige Gegenstände gelenkt, die einer großen Anzahl fremd und neu sind. Einigen sind sie äußerst interessant. Die Arbeiter am Wort und an der Lehre haben getan, was sie konnten, um die Wahrheit vorzuführen. Aber wenn nicht eine gründlichere Anstrengung gemacht wird, um diese Eindrücke den Gemütern einzuprägen, werden eure Anstrengungen sich als beinahe fruchtlos erweisen. Satan hat viele Anziehungsmittel bereit, um die Gedanken abzulenken, und die Sorgen dieser Welt und der Betrug des Reichtums verbinden sich alle, um den in das Herz gesäten Samen der Wahrheit zu ersticken. LW 247.2

“In einer jeden solchen Arbeit, wir ihr sie jetzt verrichtet, würde euer Wirken viel mehr Gutes ausrichten, wenn ihr geeigneten Lesestoff zur Verbreitung bereit hättet. Traktate über die wichtigen Punkte der Wahrheit für die gegenwärtige Zeit sollten reichlich an alle verteilt werden, die sie annehmen wollen. Ihr müsst allenthalben an den Wassern säen. LW 247.3

“Die Presse ist ein gewaltiges Mittel, um die Gemüter und die Herzen des Volkes zu bewegen. Die Menschen dieser Welt ergreifen die Presse und benutzen jede Gelegenheit, um giftige Literatur unter das Volk zu bringen. Wenn Menschen, unter dem Einflusse des Geistes der Welt und Satans, so eifrig Bücher, Traktate und Zeitschriften verbreiten, solltet ihr noch eifriger sein, um Lesestoff von erhebender und rettender Natur unter das Volk zu bringen. LW 248.1

“Gott hat seinem Volke in der Presse Gelegenheiten zur Verfügung gestellt, welche, in Verbindung mit andern Mitteln, zur Ausbreitung der Erkenntnis der Wahrheit erfolgreich beitragen werden. Traktate, Zeitschriften und Bücher sollten, wie es der Fall erheischt, in allen Städten und Dörfern des Landes verbreitet werden. Hier ist Missionsarbeit für alle. LW 248.2

“Es sollten für diesen Zweig des Werkes Personen herangebildet werden, die Missionare sein und Schriften verbreiten wollen. Es sollten dies Männer von gutem Äußern sein, die andere nicht abstoßen oder sich abstoßen lassen. Dies ist ein Werk, welches Personen ermächtigen würde, ihm ihre ganze Zeit und ihre ganzen Kräfte zu widmen, gerade wie es die Gelegenheit erfordert. Gott hat seinem Volke großes Licht anvertraut. Dies sollen sie nicht selbstsüchtig allein genießen, sondern sie sollen seine Stahlen auf andere leuchten lassen, die sich in der Finsternis des Irrtums befinden. LW 248.3

“Als eine Gemeinschaft tut ihr nicht den zwanzigsten Teil von dem, was in der Verbreitung der Erkenntnis der Wahrheit getan werden könnte. Von dem lebenden Prediger kann viel mehr getan werden in Verbindung mit der Verbreitung von Blättern und Traktaten als durch das Predigen des Wortes allein ohne die Schriften. Die Presse ist ein mächtiges Werkzeug, das Gott bestimmt hat, dass es mit der Tätigkeit des lebenden Predigers verbunden werde, um die Wahrheit allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern zu bringen. Viele Gemüter können auf keine andere Art erreicht werden. LW 248.4

“Hier ist wahrhaftige Missionsarbeit, in welcher Arbeit und Mittel angelegt werden können, die die besten Resultate erzielen werden. Es hat zu große Furcht geherrscht, dass man ein Risiko unternimmt, im Glauben vorangeht und allenthalben an den Wassern sät. Gelegenheiten haben sich dargeboten, die nicht erfasst und bis zum höchsten Grade ausgenutzt worden sind. Es hat zu große Furcht geherrscht, dass man etwas wagt. Wahrer Glaube ist nicht Vermessenheit, aber er wagt viel. Das köstliche Licht und die mächtige Wahrheit müssen ohne Verzögerung durch Schriften veröffentlicht werden.” LW 249.1

Er sagte: “Dein Mann muss in seinen Bemühungen, die er macht, Personen anzureizen, Arbeiter zu werden und Verantwortlichkeiten für wichtige Arbeiten tragen zu können, nicht entmutigt werden. Einen jeden Menschen, den Gott annehmen will, wird Satan angreifen. Wenn sie sich von Gott trennen und das Werk in Gefahr bringen, so werden ihre Fehlschläge nicht ihm oder dir, sondern der verderbten Natur der Murrenden, die sie nicht verstehen und überwinden wollten, zugerechnet werden. Diese Personen, die Gott zu benutzen gesucht hat, um sein Werk zu tun, und die gefehlt und große Bürden über diejenigen gebracht haben, die selbstlos und treu waren, haben mehr gehindert und entmutigt als all das Gute, das sie getan haben. Und doch sollte dies nicht Gottes Plan vereiteln, dieses wachsende Werk mit seinen vielen Sorgenlasten in verschiedene Zweige zu teilen und es auf Personen zu legen, die ihr Teil tun und die Lasten heben würden, wenn sie gehoben werden sollen. LW 249.2

Diese Personen müssten willig sein, sich unterweisen zu lassen, und dann kann Gott sie geschickt machen und heiligen und ihnen ein geheiligtes Urteilsvermögen geben, so dass sie das, was sie unternehmen, in seinem Namen fortführen können.” LW 250.1