Christus ist Sieger

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Juni

Wohlstand kann zu geistlichem Niedergang führen, 1. Juni

Doch dann dachte ich über alles nach, was ich getan und erreicht hatte, und kam zu dem Ergebnis: Alles ist sinnlos; du könntest genauso gut mit der Hand nach dem Wind greifen. Letztlich kommt bei aller Mühe nichts heraus. Prediger 2,11 (GNB). CS 153.1

Salomo schrieb das Buch der Sprüche (siehe 1.Könige 5,12; Sprüche 1,1), doch nach einiger Zeit mischte sich seine Weisheit mit wertlosen Gedanken. Woher kam diese Spreu? Nachdem er als vielversprechender junger Mann zum Erwachsenen herangereift war, veränderte sich Salomos Geschichte. Er blieb seiner Reinheit und Verbundenheit mit Gott nicht treu. Er durchbrach die Schranken, die Gott aufgerichtet hatte, um sein Volk vor dem Götzendienst zu schützen. Der Herr hatte Israel als sein Volk aus allen anderen erwählt, damit es jene heiligen Wahrheiten bewahren sollte, die der Welt weitergegeben werden sollten. Siehe Römer 3,1.2. Doch Salomo liebte den Stolz auf politische Macht. Er ermutigte Bündnisse mit heidnischen Königreichen ... CS 153.2

In seiner frühen Regierungszeit wurde Salomo von der Königin aus Saba besucht. Sie wollte seine Weisheit kennen lernen. Nachdem sie ihm zugehört hatte, meinte sie, man habe ihr nicht einmal die Hälfte dessen geschildert, was sie mit eigenen Augen gesehen hatte. Siehe 1.Könige 10,1-7. Doch sein weiser und gerechter Regierungsstil änderte sich. Er, der Gott und die Wahrheit kennen gelernt hatte, trieb großen Aufwand, um seinen gottlosen Frauen Freude zu bereiten. Siehe 1.Könige 11,1-3.7.8. Er legte teure Parks und Gärten an, und Gottes Geld, das dafür gedacht war, den Armen im Volk zu helfen, wie Gott es befohlen hatte, wurde für die ehrgeizigen Projekte des Königs verbraucht und so seinem eigentlichen Zweck entzogen ... Die Notleidenden bekamen keine Häuser, Nahrung und Kleidung, wie Gott es angeordnet hatte. Durch Luxus und teure Geschenke wollte Salomo seinen Frauen gefallen und sich selbst in den Mittelpunkt stellen. Dafür verbrauchte er das viele Geld, und außerdem belastete er die Armen zusätzlich mit einer hohen Steuer ... CS 153.3

Er konnte das Volk nicht mehr zum Guten beeinflussen, er war darin kraftlos wie ein Gelähmter. Er bemühte sich, das Licht mit der Finsternis zu mischen, gleichzeitig Gott und dem Mammon zu dienen. Er fühlte sich frei, seine Bedürfnisse ohne Einschränkung zu befriedigen. Aber Beliar lässt sich nicht mit innerer Reinheit verbinden. Siehe 2.Korinther 6,14.15. Der Weg, den Salomo verfolgte, brachte seine eigene Strafe mit sich. Salomo trennte sich von Gott, und die Erkenntnis Gottes verließ ihn ... CS 153.4

Jeder, der Geld zur Verfügung hat, sollte aus Salomos Geschichte lernen. Kompetente Menschen stehen ständig in der Gefahr zu meinen, dass Geld und Stellung ihnen Respekt sichert und sie nicht so peinlich genau sein brauchten. Doch Selbstüberschätzung ist nichts als eine Seifenblase. Indem Salomo die geschenkten Gaben missbrauchte, fiel er von Gott ab. Wenn Gott Menschen Wohlstand gibt, müssen sie sich davor hüten, ihren eigenen Vorstellungen zu folgen. Andernfalls gefährden sie die Schlichtheit ihres Glaubens, und ihre religiöse Erfahrung verschlechtert sich. Manuskript 40, 1898. CS 153.5