Christus ist Sieger

35/367

Eine Zeit unübertroffener geistlicher Möglichkeiten, 3. Februar

Aber obwohl sie Gott kannten, gaben sie ihm nicht die Ehre, die ihm zusteht, und dankten ihm nicht. Ihre Gedanken gingen in die Irre, und in ihren unverständigen Herzen wurde es finster. Römer 1,21 (GNB). CS 34.1

Trotz der Bosheit der vorsintflutlichen Welt war das keine Zeit der Unwissenheit und Barbarei, wie oft vermutet worden ist. Die damaligen Menschen waren durchaus in der Lage, einen hohen sittlichen und geistigen Stand zu erreichen. Sie verfügten über erstaunliche Körper- und Geisteskräfte und ihre Vorteile, religiöse wie wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen, waren unübertroffen. Es wäre falsch, aufgrund ihres hohen Alters auf eine späte geistige Reife zu schließen. Ihre Verstandeskräfte wurden früh entwickelt und alle, die Gott fürchteten und in Übereinstimmung mit seinem Willen lebten, nahmen ihr ganzes Leben lang noch zu an Weisheit und Erkenntnis. So wie das Lebensalter der Menschen [nach der Sintflut] abgenommen hat und ihre körperlichen Stärke sich verringerte, so haben auch die geistigen Kräfte nachgelassen ... CS 34.2

Die Menschen vor der Flut hatten weder Bücher noch geschriebene Berichte, aber bei ihrer guten körperlichen und geistigen Verfassung ein hervorragendes Gedächtnis. Sie waren in der Lage, alles Mitgeteilte zu verstehen, zu behalten und es ihrerseits den Nachkommen unbeeinträchtigt zu überliefern ... Der Vorzug jener Menschen, damals Gotteserkenntnis durch seine Werke zu gewinnen, blieb bis heute unübertroffen. Es war demnach keine Zeit geistlicher Finsternis, sondern vielmehr großer Erkenntnis. Alle Menschen konnten sich von Adam unterrichten lassen und die Gottesfürchtigen wurden dazu von Christus und den Engeln unterwiesen ... CS 34.3

Der Skeptizismus konnte die Existenz des Gartens Eden nicht bezweifeln, solange sein Eingang von wachsamen Engeln versperrt wurde. Siehe 1.Mose 3,24. Die Schöpfungsordnung, der Zweck des Gartens, die Geschichte der beiden Bäume, die so eng mit dem Schicksal des Menschen verbunden waren, blieben unbestrittene Tatsachen. Gottes Dasein und höchste Autorität sowie die Verbindlichkeit seines Gesetzes waren Wahrheiten, die Menschen nur zögernd in Frage stellten, solange Adam lebte [930 Jahre]. CS 34.4

Trotz der überhandnehmenden Gottlosigkeit gab es eine Reihe frommer, edler Männer, die durch die Gemeinschaft mit Gott geadelt wurden und wie in himmlischer Vertrautheit lebten. Sie besaßen einen überragenden Verstand und wunderbare Errungenschaften. Sie hatten einen großen und heiligen Auftrag: sie sollten einen rechtschaffenen Charakter entwickeln und eine Lektion der Frömmigkeit lehren — und das nicht nur ihren Zeitgenossen, sondern auch künftigen Generationen. Die Heilige Schrift nennt nur einige der hervorragendsten Männer. Aber Gott hatte zu allen Zeiten treue Zeugen und aufrichtige Anbeter. Patriarchen und Propheten 60-62 [überarbeitet]. CS 34.5