Christus ist Sieger

277/367

Männer und Frauen stehen mutig für Christus ein, 2. Oktober

[Josef aus Arimathäa] ging zu Pilatus und bat ihn, den Leichnam von Jesus freizugeben ... Josef nahm den Toten, wickelte ihn in ein neues Leinentuch und legte ihn in sein eigenes Grab, das in einen Felsen gehauen und noch unbenutzt war. Matthäus 27,58-60 (GNB). CS 276.1

Die Priester wurden von klugen Leuten aufgefordert, die alttestamentlichen Prophezeiungen über den Messias zu erklären. Während sie versuchten, mit fabrizierten Unwahrheiten zu antworten, benahmen sie sich wie Geisteskranke. Viele Menschen waren inzwischen davon überzeugt, dass sich die Heiligen Schriften erfüllt hatten ... Josef war ein Jünger Christi, doch in der Vergangenheit hatte er sich nicht zu ihm bekannt, weil er sich vor den jüdischen Führern fürchtete. Siehe Johannes 19,38. Nun aber ging er mutig zu Pilatus und bat um den Leichnam Christi. Er war ein reicher Mann (siehe Matthäus 27,57) und das gab ihm einen gewissen Einfluss beim Gouverneur. Hätte er diesen Gang hinausgezögert, wäre die Leiche des Erlösers mit den Leichen der Räuber unehrenhaft in ein Massengrab geworfen worden. CS 276.2

Nikodemus, einer der obersten Führer und ein Schriftgelehrter, war ebenfalls ein Anhänger Christi. Er war bei Nacht zum Heiland gekommen, weil niemand wissen sollte, dass er innerlich beunruhigt war. In jener Nacht hörte er die wichtigste Rede, die je von Menschenlippen gekommen war. Siehe Johannes 3. Diese Worte gingen ihm durch und durch. Er war durch sie erleuchtet worden, doch er hatte sich noch immer nicht öffentlich zu Christus bekannt. Er gehörte zu den Leuten, von denen Johannes schrieb: “Doch gab es unter den führenden Männern viele, die an Jesus glaubten. Aber aus Angst vor den Pharisäern, die allen Nachfolgern Jesu mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft des jüdischen Volkes drohten, bekannten sie sich nicht öffentlich zu ihm.” Johannes 12,42 (Hfa). Trotzdem hatte sich Nikodemus darum bemüht, Christus nach besten Kräften zu verteidigen. Bei einer Gelegenheit fragte er die Priester: “Seit wann verurteilt denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn verhört und ihm seine Schuld nachgewiesen hat?” Johannes 7,51 (Hfa) ... Nach der Kreuzigung kam Nikodemus zum Kreuz und brachte eine Kräutermischung aus Myrrhe und Aloe, um damit den Leib Christi einzubalsamieren. Siehe Johannes 19,39. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie grausam die Priester Jesus behandelt hatten. Er hatte bemerkt, wie geduldig und gottähnlich er sich verhalten hatte, selbst in seiner tiefsten Erniedrigung. Nun erkannte er das wahre Wesen des Hohenpriesters viel deutlicher. Mutig kam er herbei, um den gebeutelten Körper seines Erlösers zu tragen (siehe Johannes 19,40), der allgemein als Verbrecher galt. Dadurch identifizierte er sich mit Christus in dessen Schande und Tod. Mit dem Tod Christi waren die Hoffnungen der Jünger ausgelöscht. Häufig wiederholten sie die Worte: “Dabei hatten wir gehofft, dass er der von Gott verheißene Retter ist, der Israel befreien sollte.” Lukas 24,21 (Hfa) ... Sie trafen sich im oberen Raum [wo sie Passa gefeiert hatten] und verschlossen und verriegelten die Türen (siehe Johannes 20,19), weil sie wussten, dass sie das Schicksal ihres geliebten Lehrers jederzeit teilen konnten. Manuskript 111, 1897; Manuscript Releases XII, 419.420. CS 276.3