Auf den Spuren des großen Arztes

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Das Lebenskonzept verbreitern

Nichts wird einen so selbstaufopferungsvollen Eifer entfalten und die charakterliche Entwicklung derart fördern, wie der engagierte Einsatz zugunsten anderer. Viele sogenannte bekennende Christen denken nur an sich, wenn sie ihre Gemeinde auswählen. Sie wollen ein abwechslungsreiches Gemeindeleben und kompetente Seelsorge genießen; deshalb werden sie Mitglieder großer und gedeihender Ortsgemeinden und finden sich damit ab, nur wenig für andere zu tun. Damit aber berauben sie sich selbst der kostbarsten Segnungen. SGA 113.4

Viele würden großen Segen erfahren, wenn sie ihre angenehmen, die Bequemlichkeit fördernden Beziehungen aufgeben. Sie sollen dorthin gehen, wo ihre Kräfte von missionarischer Arbeit beansprucht werden und sie lernen können, Verantwortung zu übernehmen. SGA 114.1

Bäume, die sehr dicht beieinander stehen, werden in der Regel nicht kräftig. Deshalb verpflanzt der Gärtner sie, damit sie Raum zur Entfaltung erhalten. Eine ähnliche Maßnahme würde vielen Gliedern großer Ortsgemeinden nützen. Sie müssen dorthin “verpflanzt” werden, wo ihre Energien bei aktiver Missionsarbeit gebraucht werden. Andernfalls erstirbt ihr geistliches Leben, verkümmern sie aus Mangel an selbstaufopfernder Arbeit für andere und werden nutzlos. Würde man sie in ein anderes Missionsfeld versetzen, würden sie in ihrer Leistungsfähigkeit kräftig wachsen. SGA 114.2

Niemand braucht jedoch zu warten, bis er in ein entferntes Feld berufen wird, bevor er anfängt, anderen zu helfen. Gelegenheiten zu helfen gibt es überall; überall um uns her gibt es Menschen, die unsere Hilfe brauchen: Witwen, Waisen, Kranke und Sterbende, Deprimierte und Entmutigte, Unwissende und Ausgestoßene — überall sind sie zu finden. SGA 114.3

Wir sollten es als unsere besondere Pflicht erachten, für unsere Nachbarn zu arbeiten. Überlegt dabei, wie ihr jenen am besten helfen könnt, die sich nicht für religiöse Dinge interessieren. Zeigt beim Besuch eurer Freunde und Nachbarn ein Interesse an ihrem geistlichen wie auch weltlichen Wohlergehen. Sprecht zu ihnen von Christus als einem Heiland, der die Sünden vergibt. Ladet die Nachbarn in euer Heim ein und lest mit ihnen aus der kostbaren Bibel und aus Büchern, die biblische Wahrheiten erklären. Ladet sie dazu ein, mit euch zu singen und zu beten. In diesen kleinen Versammlungen wird Christus selbst gegenwärtig sein, wie er es versprochen hat, und Herzen werden von seiner Gnade berührt werden. SGA 114.4

Gemeindeglieder sollten sich zu diesem Werk ausbilden. Denn das ist genauso wichtig wie die Rettung der in Unkenntnis lebenden Menschen in fremden Ländern. Während einige die Verantwortung für Menschen in der Ferne spüren, sollen die vielen Daheimgebliebenen die Verantwortung für die wertvollen Menschen übernehmen, die in ihrer Umgebung leben, und ebenso sorgfältig für ihre Rettung arbeiten. SGA 114.5

Viele bedauern, daß sie nur auf so begrenztem Raum wirken können. Aber sie selbst können ihren Wirkungskreis erweitern und an Einfluß gewinnen, wenn sie nur wollen. Wer Jesus mit Herz, Sinn und Seele liebt und seinen Nächsten wie sich selbst, hat ein weites Betätigungsfeld, auf dem er seine Fähigkeiten und seinen Einfluß zur Geltung bringen kann. SGA 115.1