Auf den Spuren des großen Arztes

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Das Werk, das unser Nachdenken erfordert

Ein paar schwache, gelegentliche Bemühungen können Charakterfehler nicht korrigieren und das Verhalten nicht grundsätzlich verändern. Charakterbildung ist nicht das Werk eines Tages oder eines Jahres, sondern einer ganzen Lebenszeit. Der Kampf um den Sieg über das Ich, um Heiligung und um den Himmel dauert lebenslang. Ohne ausdauernde Bemühungen und beständige Anstrengung werden wir weder ein gottgefälliges Leben führen können noch die Siegeskrone erlangen. SGA 375.1

Den stärksten Beweis für den Fall des Menschen aus einem höheren Stand bildet die Tatsache, daß es so unendlich schwer ist, in diesen früheren Stand zurückzukehren. Der Weg zurück kann nur durch harten Kampf, Zoll um Zoll, Stunde um Stunde, gebahnt werden. SGA 375.2

In einem Moment, mit einer übereilten, unvorsichtigen Handlung können wir uns der Macht des Bösen unterstellen; aber es erfordert mehr als einen Moment, um diese Fesseln zu zerreißen und wieder zu einem geheiligteren Leben zu gelangen. Das Ziel steht fest, die Aufgabe ist angepackt, aber die Durchführung wird Mühe, Zeit, Ausdauer, Geduld und Opfer erfordern. SGA 375.3

Wir können es uns nicht leisten, aus augenblicklichen Gefühlsregungen heraus zu handeln. Nicht einen Moment lang können wir unaufmerksam sein. Von zahllosen Versuchungen umgeben, müssen wir entschieden widerstehen, oder wir werden besiegt. Wenn wir am Ende unseres Lebens diese Aufgabe nicht vollendet hätten, wäre dies ein ewiger Verlust. SGA 375.4

Das Leben des Apostels Paulus war ein beständiger Kampf mit seinem Ich. Er sagte: “Ich sterbe täglich.” 1.Korinther 15,31. Sein Wille und seine Wünsche kämpften täglich mit dem Auftrag und dem Willen Gottes. Statt seinen Neigungen zu folgen, tat er Gottes Willen, wie sehr dies auch seiner Natur widerstrebte. SGA 375.5

Gegen Ende seines kampferfüllten Lebens, bei der Rückschau über seine Kämpfe und Siege, konnte er sagen: “Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird.” 2.Timotheus 4,7.8. SGA 375.6

Das Leben des Christen ist ein Kampf und ein Vorangehen nach jedem errungenen Sieg. In diesem Krieg wird niemand freigestellt; die Bemühung muß fortlaufend und beständig sein. Nur durch unaufhörliches Streben behalten wir den Sieg über die Versuchungen Satans. Christliche Redlichkeit muß mit uneingeschränkter Kraft angestrebt und mit einer entschiedenen Zielorientierung aufrechterhalten werden. SGA 376.1

Niemand wird aufwärts getragen werden, ohne daß er selbst harte und unausgesetzte Anstrengungen zu unternehmen bräuchte. Alle müssen diesen Krieg selbst führen, kein anderer kann unsere Kämpfe ausfechten. Wir sind persönlich für den Ausgang des Kampfes verantwortlich; selbst wenn Noah, Hiob und Daniel im Land lebten, könnten sie weder Sohn noch Tochter durch ihre Gerechtigkeit erretten. SGA 376.2