Auf den Spuren des großen Arztes

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Die Verantwortung des Vaters

Der Ehemann und Vater ist das Haupt der Familie. Die Ehefrau erwartet von ihm Liebe und Mitgefühl sowie Hilfe bei der Kindererziehung; und das ist richtig so. Die Kinder sind ebenso sehr die seinen wie die ihren, und er ist gleichermaßen an ihrem Wohl interessiert. Sie erwarten von ihm Unterstützung und Führung; hierzu braucht er eine richtige Konzeption des Lebens sowie der Einflüsse und Verbindungen, die seine Familie umgeben sollten. Vor allem aber sollte er von Liebe und Ehrfurcht gegenüber Gott sowie von seinem Wort geleitet sein, damit er seinerseits die Kinder auf den richtigen Weg führen kann. SGA 319.1

Der Vater bestimmt die Regeln des Miteinanders in der Familie; und wie Abraham sollte er das Gesetz Gottes zur Ordnung seines Heims machen. Gott sagte von Abraham: “Ich habe ihn dazu auserkoren, daß er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm.” 1.Mose 18,19. SGA 319.2

Ein Vater darf dem Bösen nicht freien Lauf lassen, seine klaren Überzeugungen nicht mißverstandener Liebe unterordnen. Abraham gab nicht nur sinnvolle Anweisungen, sondern wahrte auch die Autorität der Gesetze Gottes. Gott hat Regeln zu unserer Führung gegeben. SGA 319.3

Man sollte Kinder nicht von dem sicheren Pfad, der in Gottes Wort markiert ist, auf Wege abirren lassen, die in Gefahren führen, auf Wege, die an jeder Seite abschüssig sind. Freundlich, aber fest, in unentwegter Anstrengung und unter Gebet sollten ihre falschen Ziele korrigiert, ihre Neigungen zurückgewiesen werden. SGA 319.4

Der Vater sollte in seiner Familie bedeutungsvolle Charakterzüge prägen, z. B. Ausdauer, Integrität, Aufrichtigkeit, Geduld, Sorgfalt und handwerkliche Fertigkeiten. Und was er von seinen Kindern fordert, sollte er selbst praktizieren; er sollte diese Tugenden durch sein eigenes Vorbild mit Leben füllen. SGA 319.5

Aber entmutigt eure Kinder nicht, ihr Väter. Verbindet Liebe mit Autorität, Freundlichkeit und Sympathie mit konsequentem Verhalten. Widme einen Teil deiner Freizeit deinen Kindern, werde vertraut mit ihnen, arbeite und spiele mit ihnen und gewinne ihr Vertrauen. Pflege Freundschaft mit ihnen, besonders mit deinen Söhnen. Auf diese Weise wirst du einen starken Einfluß zum Guten ausüben. SGA 320.1

Der Vater sollte seinen Teil zur Schaffung eines glücklichen Heims beitragen. Was auch immer seine Sorgen und Geschäftsprobleme sind, sie dürfen nicht sein Familienleben überschatten; er sollte sein Heim immer mit einem Lächeln und freundlichen Worten betreten. In gewissem Sinn ist der Vater der Priester der Familie, der das Morgen- und das Abendopfer auf den Familienaltar legt. Die Ehefrau und die Kinder sollten sich dazu in Gebet und Lobgesang vereinigen. Der Vater soll morgens, bevor er das Heim zu seiner täglichen Arbeit verläßt, die Kinder um sich versammeln und sie, vor Gott gebeugt, der Fürsorge des himmlischen Vaters anempfehlen. Wenn die Pflichten des Tages vorüber sind, soll sich die Familie zu Dankgebet und Lobgesang vereinen, in dankbarer Würdigung der göttlichen Fürsorge während des Tages. SGA 320.2

Väter und Mütter, versäumt es nicht, wie drängend eure Aufgaben auch sein mögen, eure Familie um Gottes Altar zu versammeln. Bittet um den Schutz heiliger Engel in eurem Heim. Bedenkt, daß eure Lieben Versuchungen ausgesetzt sind. Die alltäglichen Sorgen belasten die Jungen und Alten. Diejenigen, die geduldig, liebevoll und fröhlich leben wollen, müssen darum beten. Nur durch beständige Hilfe von Gott können wir den Sieg über uns selbst erringen. SGA 320.3

Das Heim sollte ein Platz sein, wo jederzeit Fröhlichkeit, Höflichkeit und Liebe herrschen. Wo diese Gnadengaben walten, da werden Glück und Friede Bestand haben. Schwierigkeiten wird es immer geben, aber sie gehören zum menschlichen Leben. In Geduld, Dankbarkeit und Liebe bewahrt euch ein sonniges Gemüt, wenn der Tag auch noch so wolkenreich sein mag. In solchen Heimen halten sich Gottes Engel gern auf. SGA 320.4

Mann und Frau sollen nach dem Glück des Partners streben und dabei nie die kleinen Aufmerksamkeiten und freundlichen Taten vernachlässigen, die das Leben aufheitern und erhellen. Zwischen Mann und Frau sollte vollkommenes Vertrauen bestehen. Gemeinsam sollten sie ihre Aufgaben und Ziele festlegen. Gemeinsam sollten sie sich bemühen, das Beste für ihre Kinder zu erreichen. Niemals sollten sie in Gegenwart der Kinder das Verhalten des anderen kritisieren oder das Urteil des anderen in Frage stellen. Die Frau sollte darauf achten, die Aufgaben des Mannes in der Kindererziehung nicht zu erschweren. Der Mann sollte die Hände seiner Frau stärken, indem er ihr weisen Rat gibt und sie liebevoll ermutigt. SGA 320.5

Zwischen Eltern und Kindern darf keine Mauer der kühlen Distanz und Zurückhaltung entstehen. Die Eltern sollen vielmehr mit ihren Kindern vertraut werden, indem sie sich darum bemühen, ihre Vorlieben und Veranlagungen zu kennen, Zugang zu ihren Gefühlen zu finden und die Sehnsüchte ihrer Herzen zu verstehen. SGA 321.1

Eltern, laßt eure Kinder spüren, daß ihr sie liebt und alles in eurer Macht Stehende tun wollt, um sie glücklich zu machen. Wenn ihr das tut, werden eure Ratschläge und Weisungen ein weitaus größeres Gewicht in ihren jungen Gemütern haben. Erzieht eure Kinder mit Zartheit und Mitgefühl; denkt daran, daß ihre Engel im Himmel “allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel” sehen. Matthäus 18,10. Wenn ihr wünscht, daß die Engel für eure Kinder das Werk tun, das ihnen von Gott übertragen wurde, dann wirkt mit ihnen zusammen, indem ihr euren Teil erfüllt. SGA 321.2

Wenn Kinder unter der weisen und liebevollen Führung eines wahren Heims aufgezogen werden, haben sie kein Verlangen danach, auf der Suche nach Vergnügen und Gesellschaft woanders hinzugehen. Das Böse wird sie dann nicht anziehen. Der Geist, der im Heim vorherrscht, wird ihren Charakter prägen; sie werden Gewohnheiten und Prinzipien formen, die ein starkes Bollwerk gegen Versuchungen bilden, wenn sie die schützende Familie verlassen und ihren Platz in der Welt einnehmen. SGA 321.3

Kinder haben ebenso wie Eltern wichtige Pflichten im Heim. Sie sollten gelehrt werden, daß sie ein Teil des “Unternehmens Familie” sind. Sie werden ernährt, gekleidet, geliebt und umsorgt, und sie sollten auf diese zahlreichen Wohltaten antworten, indem sie ihren Teil der Lasten des Heims tragen und alles nur mögliche Glück in die Familie einbringen, deren Mitglieder sie sind. SGA 321.4

Kinder werden sich manchmal über Verbote und Einschränkungen ärgern; aber in ihrem späteren Leben werden sie den Eltern für die treue Fürsorge und strikte Wachsamkeit danken, mit der sie während all der Jahre der Unerfahrenheit behütetet worden sind. SGA 322.1