Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1

148/331

Kapitel 52: Wie sollen wir Sabbat feiern?*

Gott ist gnädig. Seine Forderungen sind vernünftig. Sie zeigen uns die Güte und Barmherzigkeit seines Wesens. Auch der Sinn des Sabbats liegt darin, daß er der ganzen Menschheit zum Segen gereichen soll. Der Mensch wurde nicht um des Sabbats willen erschaffen, sondern der Sabbat wurde erst nach der Erschaffung des Menschen eingesetzt, um dessen Bedürfnissen zu begegnen. Nachdem Gott die Welt in sechs Tagen geschaffen hatte, segnete er “den siebenten Tag und heiligte ihn, darum daß er an demselben geruht hatte von allen seinen Werken, die Gott schuf und machte.” Er sonderte diesen besonderen Tag für den Menschen ab, damit dieser von seiner Arbeit ruhe und sich angesichts der herrlichen Schöpferwerke um ihn herum erinnere, daß Gott all dieses in sechs Tagen geschaffen und am siebenten Tag geruht hat. Im Hinblick auf die greifbaren Belege der unendlichen Weisheit Gottes sollte jedes Menschenherz mit Liebe und Verehrung für den Schöpfer erfüllt sein. Sch1 255.1

Um den Sabbat zu heiligen, brauchen wir uns nicht hinter Mauern zu verstecken und uns von der herrlichen Natur und der freien, belebenden Himmelsluft fernzuhalten. Nie sollten wir an Gottes heiligem Tag unsere Gedanken von Sorgen und geschäftlichen Angelegenheiten ablenken lassen. Weltliche Dinge gehören an diesem Tage nicht in unseren Sinn. Herz, Geist und Gemüt können sich jedoch nicht erneuern, beleben und erheben, wenn man sich nahezu den ganzen Sabbat über hinter verschlossenen Türen aufhält und langen Predigten und weitschweifigen, gekünstelten Gebeten zuhört. Wer den Sabbat in dieser Weise begeht, hat den Sinn und die Bedeutung dieses Tages überhaupt nicht verstanden und sein Wesen nicht erfaßt. Erinnern wir uns doch: Der Sabbat wurde um des Menschen willen gemacht, für ihn zum Segen! Hier sollte der Mensch alle weltliche Arbeit zurücklassen und nur der Güte und Herrlichkeit Gottes gedenken. Es ist notwendig, daß das Volk Gottes sich versammelt, um von dem Allmächtigen zu sprechen, um Gedanken und Meinungen über die in seinem Wort enthaltenen Wahrheiten auszutauschen und eine angemessene Zeit zu beten. Doch die Gläubigen sollten bei diesen Zusammenkünften selbst am Sabbat nicht durch langatmige und uninteressante Predigten zu sehr ermüdet werden. Sch1 255.2