Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Das Heim, in dem Gott herrscht

Eltern, die Gott den vornehmsten Platz in ihrem Hause einräumen und ihre Kinder lehren, daß die Furcht des Herrn der Weisheit Anfang ist, verherrlichen Gott vor Engeln und Menschen, indem sie der Welt ein wohlgeordnetes Familienleben darbieten, in dem Liebe zu Gott und Gehorsam gegen seine Gebote einen Platz haben, statt daß dort Aufruhr gegen Gott herrscht. Christus ist in ihrem Heim kein Fremder. Sein Name ist wohlbekannt in der Familie und wird geehrt und verherrlicht. Engel weilen gern in einem Heim, in dem Gott die höchste Stelle einnimmt und die Kinder angehalten werden, den Glauben, die Bibel und den Schöpfer zu ehren. Solche Familien dürfen die Verheißung beanspruchen: “Wer mich ehret, den will ich auch ehren.” 1.Samuel 2,30. Aus solchem Heim geht der Vater mit mildem, durch vertrauten Umgang mit Gott beherrschtem Geist an seine Tagesarbeit. Er ist nicht nur in seinem Bekenntnis ein Christ, sondern auch in seinem Berufsleben und in allen geschäftlichen Beziehungen. Er verrichtet seine Arbeit treu in dem Bewußtsein, daß Gottes Auge auf ihm ruht. Sch2 117.3

Auch in der Gemeinde wird er gehört. Er dankt Gott und ermutigt andere, denn er wächst im Glauben und macht täglich neue Erfahrungen. Er ist ein rühriger Gemeindehelfer, der zur Ehre Gottes und zum Heil seiner Mitmenschen tätig ist. Er käme sich schuldig und von Gott verurteilt vor, wenn er den Gottesdienst versäumte und dadurch unterließe, die Gaben zu vervollkommnen, die ihn zu besserem und erfolgreicherem Dienst am Werk der Wahrheit befähigen. Sch2 118.1

Gott wird nicht verherrlicht, wenn einflußreiche Männer nur als seine Geschäftsleute tätig sind und ihre Ewigkeitsbelange außer acht lassen, die so viel dauernder, edler und erhabener als die zeitlichen sind. Wo sollte der meiste Takt und das größte Geschick geübt werden, wenn nicht bei den Dingen, die unvergänglich sind und in Ewigkeit dauern werden? Brüder, entfaltet eure Gaben für den Dienst des Herrn. Beweist ebensoviel Feingefühl und Können bei der Aufrichtung des Reiches Christi wie bei weltlichen Unternehmungen. Sch2 118.2

Es herrscht bei vielen Familienhäuptern — ich bedaure, es sagen zu müssen — ein großer Mangel an Ernst und Teilnahme für geistliche Belange. Einige besuchen die Gottesdienste selten. Sie haben heute diese Entschuldigung, morgen jene und dann wieder eine andere. Aber der wirkliche Grund ist, daß sie wenig für geistliche Dinge übrig haben. In diesen Familien pflegt man den Geist der Frömmigkeit nicht. Die Kinder werden nicht in der Zucht und Ermahnung des Herrn aufgezogen. Diese Männer sind nicht das, was sie nach dem Willen Gottes sein sollten. Sie pflegen keine lebendige Verbindung mit Gott, sie sind reine Geschäftsleute. Es fehlt ihnen an versöhnlichem Geist, Sanftmut, Freundlichkeit und Höflichkeit, so daß ihre Beweggründe leicht mißdeutet werden können und das Gute, das sie wirklich besitzen, ihnen auch noch übel ausgelegt wird. Könnten sie doch begreifen, wie anstößig ihre Handlungsweise in den Augen Gottes ist, dann würden sie sich von Grund auf ändern. Sch2 118.3