Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Kapitel 76: Tauglichkeit der Buchevangelisten*

Da der Vertrieb unseres Schrifttums Missionsarbeit ist, sollte er vom Missionsstandpunkt aus geführt werden. Wer als Buchevangelist ausgewählt wurde, sollte ein Mensch sein, der die Schwere seines Dienstes fühlt. Es sollte nicht sein Hauptziel sein, Geld zu verdienen, sondern den Menschen Erkenntnis zu vermitteln. Unser gesamter Dienst soll zur Ehre Gottes verrichtet werden, wenn wir die Erkenntnis der Wahrheit denen vermitteln die im Dunkeln sind. Selbstsüchtige Grundsätze, Gewinnsucht, Ehrsucht oder Neigungen, hohe Stellungen zu bekleiden, sollten unter uns nicht einmal genannt werden. Sch2 480.3

Buchevangelisten müssen täglich zu Gott bekehrt werden, damit ihre Worte und Taten ein Geruch des Lebens zum Leben sein können und damit sie einen rettenden Einfluß ausüben können. Der Grund, weshalb viele bei ihrer Arbeit als Buchevangelisten Mißerfolg gehabt haben, ist der, daß sie keine echten Christen waren; sie haben den Geist der Bekehrung nicht verspürt. Sie hatten eine Vorstellung davon, wie man das Werk tun sollte, aber sie spürten nicht, wie sehr sie von Gott abhängig waren. Sch2 481.1

Buchevangelisten, denkt daran, daß ihr in den Büchern, mit denen ihr umgeht, nicht den Becher anbietet, der den Wein Babylons enthält, Irrtümer, die den Königen der Erde dargeboten werden, sondern den Becher voll der kostbaren Wahrheiten der Erlösung. Wollt ihr selbst davon trinken? Euer Geist kann unter dem Willen Christi gefangengenommen werden, der euch sein Siegel aufprägen kann. Durch bloßes Anschauen werdet ihr von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, von einer Charakterstufe zur andern verwandelt werden. Gott möchte, daß ihr hervortretet und die Worte sprecht, die er euch eingeben wird. Er möchte, daß ihr zeigt, wie hoch ihr die Menschen schätzt, die durch das teure Blut des Heilandes erkauft worden sind. Wenn ihr auf den Felsen fallt und zerbrecht, erfahrt ihr die Kraft Christi; andre werden ebenfalls die Macht der Wahrheit über ihre Herzen anerkennen. Sch2 481.2

Wer eine Schule besucht, um zu lernen, wie man Gottes Werk vollkommener treiben kann, dem sei gesagt: Denke daran, daß du nur dadurch ein Seelengewinner werden kannst, daß du dich täglich Gott weihst. Wir kennen Menschen, die nicht zur Schule gehen konnten, weil sie zu arm waren, um alles zu bezahlen. Sobald sie Gottes Kinder wurden, packten sie die Arbeit an, wo sie waren, und arbeiteten für die Menschen ihrer Umgebung. Obwohl sie nicht über viel Schulwissen verfügten, weihten sie sich Gott, und Gott wirkte durch sie. Wie die Jünger, die von ihren Netzen gerufen wurden, um Christus zu folgen, lernten sie vom Heiland herrliche Lehren. Sie verbanden sich mit dem großen Lehrer, und die Erkenntnis, die sie aus der Heiligen Schrift gewannen, befähigte sie, andern Menschen von Christus zu erzählen. Sie wurden also wahrhaft weise, weil sie sich nicht für zu weise hielten, um Belehrung von oben zu erhalten. Die erneuernde Kraft des Heiligen Geistes schenkte ihnen Tatkraft zur Seelenrettung. Sch2 481.3

Das Wissen des gelehrtesten Mannes ist, wenn er nicht in der Schule Christi gelernt hat, Torheit, was die Führung von Seelen zu Christus angeht. Gott kann nur mit denen arbeiten, die die Einladung annehmen: “Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid: ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.” Matthäus 11,28-30. Sch2 482.1