Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Kapitel 74: Die ärztliche Mission und die dritte Engelsbotschaft*

Immer wieder wurde ich dahingehend unterwiesen, daß die ärztliche Mission dieselbe Beziehung zur dritten Engelsbotschaft haben soll wie der Arm und die Hand zum Körper. Unter der Leitung des göttlichen Hauptes sollen sie vereint wirken, um den Weg für das Kommen Christi vorzubereiten. Der rechte Arm der Botschaft soll beständig wirken und arbeiten, und Gott wird ihn stärken. Aber der Arm soll nicht den Körper ausmachen. Ebenso soll der Körper nicht zum Arm sagen: “Ich brauche dich nicht.” Der Leib braucht den Arm, um tüchtig arbeiten zu können. Beide haben ihre bestimmte Aufgabe, und jedes wird großen Verlust erleiden, wenn sie allein ihr Werk verrichten. Sch2 472.1

Die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft ist von einigen nicht so gesehen worden, wie sie nach Gottes Willen gesehen werden sollte. Sie ist als Arbeit minderen Wertes behandelt worden, während sie unter den menschlichen Helfern bei der Seelenrettung einen wichtigen Platz einnehmen sollte. Das menschliche Denken muß zur Heiligen Schrift als dem wirksamsten Hilfsmittel bei der Seelenrettung geführt werden; und das Predigtamt ist die große Erziehungsmacht, dieses Ergebnis zu zeitigen. Wer das Predigtamt herabsetzt und versucht, die ärztliche Mission unabhängig zu führen, versucht den Arm vom Leib zu trennen. Was wäre das Ergebnis, wenn er Erfolg hätte? Wir sähen umherflatternde Hände und Arme, die ohne Leitung durch das Haupt Mittel verteilen. Die Arbeit wäre unzweckmäßig und unausgeglichen. Nach Gottes Plan sollen Hand und Arm nicht die Aufgabe des ganzen Leibes übernehmen, wodurch das Predigtamt verkleinert und gänzlich unbeachtet gelassen würde. Dies brächte Gemüter ins Wanken und in Verwirrung, und viele Teile des Weinberges des Herrn blieben unbearbeitet. Sch2 472.2