Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Kapitel 55: Frauen als Evangeliumsarbeiterinnen*

Wir haben damit begonnen, unsern Schwestern zu helfen, ihre eigene Verantwortung vor Gott zu fühlen. Das ist gut so und auch notwendig. Lange wurde dies vernachlässigt. Der Herr wünscht, daß wir den Wert der menschlichen Seele denen stets deutlich vor Augen stellen, die ihren Wert nicht verstehen. Wird diese Arbeit in klaren, einfachen und bestimmten Richtlinien entworfen, dann können wir erwarten, daß die Pflichten im Heim viel verständiger verrichtet werden statt vernachlässigt zu werden. Sch2 360.2

Wenn wir es zuwegebringen, organisierte Gruppen innerhalb der Gemeinde zu schaffen, die in verständiger Weise über die Rolle unterrichtet sind, die sie als Diener des Meisters spielen sollten, dann werden unsere Gemeinden eine Lebenskraft besitzen, die sie schon lange hätten haben können. Dann wird auch der Wert einer Seele, für die Christus starb, um sie zu retten, entsprechend gewürdigt werden. Unsre Schwestern haben im allgemeinen allzuviel mit ihren Familien und ihren unerwünschten Heimsuchungen zu tun. Ich habe mich so nach Frauen gesehnt, die man ausbilden könnte, daß sie unsern Schwestern behilflich wären, sich von ihrer Entmutigung freizumachen, damit diese spüren, daß auch sie eine Arbeit für den Herrn verrichten könnten. Dies wird die Sonne in ihr eigenes Leben und auch in das Leben andrer hineinstrahlen lassen. Gott wird alle segnen, die sich zu dieser herrlichen Arbeit vereinigen. Sch2 360.3

Viele junge, aber auch ältere Schwestern scheinen vor einer religiösen Unterhaltung zurückzuschrecken. Sie schätzen ihre Gelegenheiten nicht richtig ein. Sie schließen die Fenster ihrer Seele zum Himmel hin und öffnen ihre Fenster nach der Erde hin zu weit. Erfaßten sie den großen Wert der menschlichen Seele, dann würden sie die Fenster zur Erde hin, die weltlichen Vergnügungen, Torheiten und Sünden Einlaß gewähren, schließen und die Fenster zum Himmel hin öffnen, um geistliche Dinge zu schauen. Das Wort Gottes muß ihre Zuversicht, ihre Hoffnung und ihr Friede sein. Dann können sie sagen: “Ich will das Licht der Sonne der Gerechtigkeit empfangen, damit es andern scheine.” Am erfolgreichsten müht sich der, der freudig die Arbeit verrichtet, Gott in den kleinen Dingen des Lebens zu dienen. Jeder Mensch soll seinen Faden in das Lebensgewebe mit hineinweben und so mithelfen, das Muster zu vollenden. Sch2 361.1

Die Arbeit Christi bestand weitgehend aus persönlichen Unterredungen. Er schätzte aufrichtig die Zuhörerschaft einer einzigen Seele. Gerade von der einen Seele wurde die empfangene Einsicht zu Tausenden hingetragen. Sch2 361.2