Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Kapitel 50: Das Werk für diese Zeit*

Wir stehen an der Schwelle gewaltiger und feierlicher Ereignisse. Die Weissagungen gehen in Erfüllung. Ein fremdartiger, ereignisreicher Geschichtsablauf ist in den Büchern des Himmels aufgezeichnet. In dieser Welt ist alles in Erregung. Kriege und Kriegsgeschrei sind da. Die Völker sind zornig, und die Zeit der Toten ist gekommen, daß sie gerichtet werden. Die Ereignisse überstürzen sich und führen den Tag des Herrn herbei, der sehr eilt. Nur ein Augenblick der Zeit sozusagen ist uns noch geblieben. Aber obschon sich ein Reich gegen das andere und ein Volk gegen das andere erhebt, ist der allgemeine Krieg noch nicht ausgebrochen. Noch werden die vier Winde gehalten, bis die Diener Gottes an ihren Stirnen versiegelt sind. Dann werden die Mächte der Erde ihre Kräfte zum letzten großen Streit einsetzen. Sch2 333.1

Satan ist dabei, für diesen letzten großen Streit, in dem jeder Partei ergreifen muß, Pläne zu legen. Nachdem das Evangelium der Welt fast zwei Jahrtausende lang verkündigt worden ist, zeigt Satan Männern und Frauen immer noch dasselbe Bild, das er einst Christus zeigte. In wunderbarer Weise läßt er die Reiche der Welt in ihrer Herrlichkeit an ihnen vorüberziehen und verspricht sie jedem, der niederfällt und ihn anbetet. Auf solche Art sucht er Menschen unter seine Herrschaft zu bringen. Sch2 333.2

Satan tut sein Äußerstes, sich selbst als Gott auszugeben und jeden zu vernichten, der seiner Gewalt widersteht. Heute beugt sich die Welt vor ihm. Man nimmt seine Macht als die Macht Gottes hin. Die Weissagung der Offenbarung geht in Erfüllung, daß der ganze Erdboden sich des Tieres verwunderte. Offenbarung 13,3. Sch2 333.3

In ihrer Verblendung rühmen sich die Menschen ihres bewundernswerten Fortschritts und ihrer Aufklärung. Doch vor dem Auge des Allwissenden zeigt sich unverhüllt die innere Schuld und Verderbtheit. Die himmlischen Wächter sehen die Erde voller Gewalttaten und Verbrechen. Durch Raub aller Art erwirbt man Reichtum, man beraubt nicht nur Menschen, nein, auch Gott. Die Menschen verwenden seine Mittel, um ihrer Selbstsucht zu frönen. Alles, was sie erhaschen können, muß ihrer Gier dienen. Geiz und Sinnlichkeit nehmen überhand. Die Menschen pflegen die Eigenschaften des ersten großen Betrügers. Sie haben ihn als Gott angenommen und sind von seinem Geist erfüllt. Sch2 333.4

Aber die Wolke des richterlichen Zornes hängt mit all dem, das einst Sodom vernichtete, über ihnen. In seinen Gesichten von den kommenden Ereignissen schaute der Prophet Johannes dieses Bild. Dieser Teufelsdienst wurde ihm gezeigt, es schien ihm, als stände die ganze Welt am Rande des Verderbens. Aber als er mit gespannter Aufmerksamkeit hinschaute, sah er die Schar des Volkes Gottes, das seine Gebote hält. An ihren Stirnen trugen sie das Siegel des lebendigen Gottes, und er sagte: “Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach. Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war eines Menschen Sohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel und schrie mit großer Stimme zu dem, der auf der Wolke saß: Schlag an mit deiner Sichel und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürr geworden! Und der auf der Wolke saß, schlug an mit seiner Sichel an die Erde, und die Erde ward geerntet. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel im Himmel, der hatte eine scharfe Hippe. Und ein anderer Engel ging aus vom Altar, der hatte Macht über das Feuer und rief mit großem Geschrei zu dem, der die scharfe Hippe hatte, und sprach: Schlag an mit deiner scharfen Hippe und schneide die Trauben am Weinstock der Erde; denn seine Beeren sind reif! Und der Engel schlug an mit seiner Hippe an die Erde und schnitt die Trauben der Erde und warf sie in die große Kelter des Zorns Gottes.” Offenbarung 14,12-19. Sch2 334.1