Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Kapitel 49: Gottes Absicht in der Gemeinde*

Es ist Gottes Wille, durch sein Volk die Grundsätze seiner Herrschaft zu offenbaren. Damit sie diese Grundsätze im Leben und im Wesen bekunden können, wünscht er, es von den Sitten, den Gebräuchen und dem Verhalten der Welt abzusondern. Er versucht, es zu sich zu ziehen, um ihm seinen Willen bekanntzumachen. Sch2 329.1

Das war sein Ziel, als er Israel aus Ägypten erlöste. Am brennenden Busch empfing Mose den Auftrag für den König von Ägypten: “Laß mein Volk, daß mir’s diene.” 2.Mose 7,16. Mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm führte Gott die hebräischen Scharen aus dem Land der Knechtschaft aus. Herrlich war die Rettung, die er ihnen bereitete, während er ihre Feinde, die sich weigerten, sein Wort zu hören, mit gänzlicher Vernichtung strafte. Sch2 329.2

Gott wünschte, sein Volk von der Welt abzusondern und es auf den Empfang seines Wortes vorzubereiten. Von Ägypten führte er es zum Berge Sinai, wo er ihm seine Herrlichkeit offenbarte. Hier gab es nichts, was die Sinne fesseln oder das Denken von Gott ablenken konnte. Und als die ungeheure Menge zu den hohen Bergen, die sich über ihr auftürmten, hinaufschaute, konnte sie verstehen, wie nichtig sie in den Augen Gottes war. Bei diesen Felsen, die nur durch die Macht des göttlichen Willens zu bewegen sind, verkehrte Gott mit Menschen. Damit sie sein Wort stets klar und deutlich im Sinn behielten, verkündigte er unter Donner und Blitz mit erschreckender Majestät das Gesetz, das er im Paradies gegeben hatte und das ein Abbild seines Wesens war. Diese Worte waren vom Finger Gottes auf steinerne Tafeln geschrieben worden. Auf solche Weise wurde der Wille des unendlichen Gottes einem Volke mitgeteilt, das berufen war, die Grundsätze seiner Herrschaft im Himmel und auf Erden allen Völkern, Zungen und Sprachen bekanntzumachen. Sch2 329.3

Zu der gleichen Aufgabe hat er sein Volk in unserer Zeit berufen. Ihm hat er seinen Willen kundgetan, von ihm erwartet er Gehorsam. In den letzten Tagen der Geschichte unserer Erde ruft die Stimme, die einst vom Sinai sprach, den Menschen immer noch zu: “Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.” 2.Mose 20,3. Der Mensch hat seinen Willen gegen den Willen Gottes gestellt, aber er kann dies Gebot nicht zum Schweigen bringen. Niemals kann menschlicher Verstand seine Verpflichtung vor der höheren Gewalt voll begreifen, aber er kann dieser Verpflichtung nicht ausweichen. Tiefsinnige Lehrsätze und Berechnungen mögen sich häufen, Menschen mögen versuchen, die Wissenschaft gegen die Offenbarung auszuspielen, und auf diese Weise das Gesetz Gottes beiseitesetzen. Aber immer ernster und stärker wird der Heilige Geist ihnen das Gebot vorhalten: “Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen.” Matthäus 4,10. Sch2 329.4

Wie behandelt die Welt das Gesetz Gottes? Überall tritt man gegen die göttlichen Vorschriften auf. In ihrem Wunsch, dem Tragen des Kreuzes, jener Folge des Gehorsams, zu entgehen, treten selbst die Kirchen auf die Seite des großen Abtrünnigen und behaupten, daß das Gesetz Gottes geändert oder abgeschafft sei. In ihrer Verblendung rühmen sich die Menschen ihres bewundernswerten Fortschritts und ihrer Aufklärung. Aber die himmlischen Wächter sehen die Erde voller Verderbtheit und Gewalttätigkeit. Durch die Sünde ist die Luft unserer Welt die Luft eines Pesthauses geworden. Sch2 330.1

Ein großes Werk muß getan werden, um den Menschen die rettenden Wahrheiten des Evangeliums vorzulegen. Dieses Mittel hat Gott verordnet, die Flut der sittlichen Verderbtheit einzudämmen. Auf diese Weise stellt er im Menschen sein Bild wieder her und heilt er die Welt von ihrer Zerrüttung. Die Kraft des Evangeliums verbindet die Menschen in Einheit. Diese Wahrheiten zu verkündigen ist das Werk der dreifachen Engelsbotschaft. Der Herr möchte, daß die Verkündigung dieser Botschaft das höchste und größte Werk sein soll, das in unserer Zeit in dieser Welt geschieht. Sch2 330.2

Satan bedrängt unaufhörlich die Menschen, seine Grundsätze anzunehmen. Dadurch sucht er dem Werk Gottes entgegenzuwirken. Unablässig läßt er das auserwählte Volk Gottes als ein irregeführtes Volk erscheinen. Er ist ein Verkläger der Brüder, der immerwährend seine Macht zu Anklagen gegen die einsetzt, die gerecht handeln. Der Herr möchte durch sein Volk die Anklagen Satans widerlegen, indem er die Folgen des Gehorsams gegenüber richtigen Grundsätzen zeigt. Sch2 330.3