Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Bilder, die die Seele beglücken

Es gibt, Gott sei Dank dafür, hellere und freundlichere Bilder, die der Herr uns schauen läßt. Laßt uns die segenspendenden Zusicherungen seiner Liebe als kostbare Schätze zusammenstellen, um sie unaufhörlich betrachten zu können. Der Sohn Gottes gibt des Vaters Thron auf und umkleidet seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit, um Menschen aus der Gewalt Satans erlösen zu können — sein um unsertwillen errungener Sieg schließt den Menschen den Himmel auf und enthüllt ihrem Bilde die Herrlichkeit Gottes — die gefallenen Menschen werden aus der Grube des Verderbens, in die sie durch die Sünde gestürzt wurden, herausgezogen und wieder in die Gemeinschaft mit dem unendlichen Gott gebracht — durch den Glauben an unseren Erlöser bestehen wir die göttliche Prüfung und werden schließlich, mit der Gerechtigkeit Christi bekleidet, zu seinem Thron erhoben — das alles sind Bilder, durch die Gott unser Inneres beglücken will. Und wenn wir “nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare”, werden wir selbst die Erfahrung machen, daß “unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit.” 2.Korinther 4,18.17. Sch2 309.3

Im Himmel ist Gott alles in allem. Dort herrscht vollendete Heiligkeit, nichts stört die vollkommene Gemeinschaft mit Gott. Wenn wir wirklich auf dem Wege dorthin sind, dann wird der Geist des Himmels in unseren Herzen wohnen. Doch wenn wir jetzt an der Betrachtung himmlischer Dinge keine Freude finden; wenn wir kein Verlangen danach haben, die Erkenntnis Gottes zu suchen, und keine Freude daran, den Charakter Christi zu schauen; wenn Heiligkeit für uns nichts Anziehendes hat — dann dürfen wir sicher sein, daß unsere Hoffnung auf den Himmel umsonst ist. Vollkommener Gleichklang mit dem Willen Gottes soll als hohes Ziel dem Christen unablässig vorschweben. Er wird gern von Gott und von Jesus reden, von der Heimat der Wonne und Reinheit, die Christus denen bereitet hat, die ihn liebhaben. Das Betrachten dieser Dinge, wenn die Seele sich an den segenspendenden Zusicherungen Gottes erfreut, bezeichnet der Apostel als ein Schmecken der Kräfte der zukünftigen Welt. Hebräer 6,5. Sch2 310.1

Wir stehen unmittelbar vor der letzten Schlacht in dem großen Kampf, in dem Satan “mit allerlei lügenhaftigen Kräften und Zeichen und Wundern und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit” alles aufbieten wird, das Wesen Gottes zu entstellen und, wo es möglich wäre, auch die Auserwählten zu verführen. 2.Thessalonicher 2,9.10; Matthäus 24,24. Wenn je ein Volk einer ständig wachsenden Erleuchtung vom Himmel bedurfte, dann ist es das Volk, das Gott in dieser gefahrvollen Zeit berufen hat, Hüter seines heiligen Gesetzes zu sein und sein Wesen vor der Welt zu vertreten. Diejenigen, denen Gott ein so heiliges Vermächtnis anvertraut hat, müssen durch die Wahrheiten, an die sie glauben, vom Geist Gottes durchdrungen, veredelt und belebt werden. Sch2 310.2

Noch nie war es nötiger und niemals wünschte der Herr es mehr, daß die Gemeinde die Erfahrung machen sollte, die in dem Brief des Paulus an die Kolosser (Kollosser 1,9-11) beschrieben wird: Wir hören “nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllt werdet mit Erkenntnis seines Willens in allerlei geistlicher Weisheit und Verständnis, daß ihr wandelt würdig dem Herrn zu allem Gefallen und fruchtbar seid in allen guten Werken und wachset in der Erkenntnis Gottes.” Sch2 311.1