Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

129/314

Kapitel 35: “Meidet allen bösen Schein!”*

Ich fühle mich gedrungen, mich an die zu wenden, die der Welt die letzte Warnungsbotschaft bringen. Es hängt zum großen Teil von den Predigern selbst ab, ob Seelen, mit denen sie arbeiten, die Wahrheit erkennen und annehmen. Das Gebot Gottes lautet: “Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt!” Jesaja 52,11. Und Paulus gibt Timotheus die Anweisung: “Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre.” 1.Timotheus 4,16. Die Arbeit muß beim Arbeiter ihren Anfang nehmen; er muß mit Christus verbunden sein wie die Rebe mit dem Weinstock. Christus sagt: “Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.” Johannes 15,5. Die engste nur mögliche Verbindung wird hier dargestellt. Pfropft eine blattlose Rebe auf einen grünen Weinstock, und sie wird eine lebendige Rebe werden, die Saft und Nahrung vom Weinstock empfängt. Der junge Trieb verbindet Faser mit Faser, Ader mit Ader, bis er Knospen und Blüten treibt und Frucht trägt. Der saftlose Zweig stellt den Sünder dar. In der Gemeinschaft mit Christus verbindet sich Seele mit Seele, das Schwache und Endliche mit dem Heiligen und Unendlichen; der Mensch wird eins mit Christus. Sch2 207.4

“Ohne mich könnt ihr nichts tun”, sagt Christus. Sind wir, die wir uns Mitarbeiter Christi nennen, mit ihm verbunden? Bleiben wir in Christus, und sind wir eins mit ihm? Wir sind Träger einer weltweiten Botschaft. Sie muß zu allen Völkern, Zungen und Sprachen dringen. Der Herr verlangt von keinem von uns, mit der Botschaft hinauszugehen, ohne daß er uns Gnade und Kraft verleiht, sie den Menschen ihrer Bedeutung entsprechend vorzulegen. Die große Frage an uns lautet heute: Bringen wir der Welt diese ernste Botschaft der Wahrheit in einer Weise, die ihrer Bedeutung entspricht? Der Herr wird mit den Predigern wirken, wenn sie sich allein auf Christus verlassen. Er hat nie gewollt, daß seine Missionare ohne seine Gnade und ohne seine Kraft arbeiten sollen. Sch2 208.1

Christus hat uns aus der Welt erwählt, damit wir ein besonderes und heiliges Volk sein sollen. Er hat sich selbst für uns gegeben, “auf daß er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken”. Titus 2,14. Gottes Arbeiter müssen Männer des Gebets sein, Männer, die fleißig in der Schrift forschen; sie müssen hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, um für andere Licht und Stärke zu sein. Unser Gott ist ein eifriger Gott: er fordert von uns, daß wir ihn im Geist und in der Wahrheit und in heiligem Schmuck anbeten. Der Psalmist sagt: “Wo ich Unrechtes vorhätte in meinem Herzen, so würde der Herr nicht hören.” Psalm 66,18. Als Prediger müssen wir auf unsere Wege achtgeben. Konnte der Psalmist keine Erhörung finden, wenn er Unrechtes in seinem Herzen vorhatte, wie können jetzt Gebete von Männern erhört werden, wenn sie Unrechtes vorhaben? Sch2 208.2