Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 3

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Kapitel 27: Gemeinde und Verlagshaus*

Die Glieder einer Gemeinde, in deren Bereich sich eines unsrer Verlagshäuser befindet, haben die Ehre, ein besonderes Werkzeug des Herrn in ihrer Mitte zu haben. Sie sollten dies schätzen und erkennen, daß dies eine heilige Verantwortung einschließt. Ihr Einfluß und ihr Beispiel werden dem Verlag bei der Erfüllung seiner Aufgabe behilflich oder hinderlich sein. Sch3 146.1

Da wir uns dem letzten Entscheidungskampf nähern, ist es sehr wichtig, daß unter den Anstalten des Herrn Friede und Eintracht herrschen. Die Welt ist von Aufregung, Krieg und Zwistigkeit erfüllt. Dennoch werden sich die Menschen unter einer Führung, dem Papsttum, vereinigen und dadurch, daß sie gegen Gottes Zeugen vorgehen, gegen Gott kämpfen. Diese Verbindung hat der große Abtrünnige zusammengekittet. Während er seine Werkzeuge im Kampf gegen die Wahrheit vereint, sucht er ihre Verteidiger in Zwietracht zu stürzen und zu zerstreuen. Er stiftet Neid, Argwohn und üble Nachrede, um Uneinigkeit und Streit hervorzurufen. Die Glieder der Gemeinde Christi haben die Macht, die Absicht des Verderbers zu vereiteln. In einer solchen Zeit darf man sie weder untereinander noch mit irgendeinem Diener des Herrn uneins finden. Inmitten der allgemeinen Zwietracht soll es einen Ort geben, wo Friede und Eintracht herrschen, weil die Bibel zur Richtschnur des Lebens gemacht wurde. Möge das Volk Gottes die auf ihm ruhende Verantwortung fühlen, Gottes Anstalten zu unterstützen. Sch3 146.2

Geschwister, der Herr wird sich freuen, wenn ihr das Verlagswesen durch eure Gebete und Mittel von ganzem Herzen unterstützt. Betet jeden Morgen und Abend, daß Gottes reichster Segen auf ihm ruhe. Ermutigt nicht Kritik und Beschwerden. Laßt weder Murren noch Klagen über eure Lippen kommen; denkt daran, daß Engel diese Worte hören. Alle müssen zu der Einsicht kommen, daß diese Anstalten von Gott eingesetzt sind. Wer sie in Verruf bringt, um seinen eigenen Interessen zu dienen, der muß Gott dafür Rechenschaft ablegen. Er wünscht, daß alles, was mit seinem Werk zusammenhängt, als etwas Heiliges behandelt wird. Sch3 146.3

Gott erwartet, daß wir viel mehr beten und viel weniger reden. Die Schwelle des Himmels ist vom Licht seiner Herrlichkeit überflutet; und er wird dieses Licht in das Herz dessen strahlen lassen, der recht zu ihm steht. Sch3 146.4

Jede Anstalt wird mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Prüfungen werden zugelassen, um die Herzen der Kinder Gottes zu erproben. Wenn eines der Werkzeuge des Herrn auf Widerstand stößt, wird es sich zeigen, wieviel wahres Vertrauen wir zu Gott und zu seinem Werk haben. In solcher Zeit soll niemand die Dinge weder im schlechtesten Licht sehen, noch Zweifel und Unglauben ausdrücken. Übt keine Kritik an denen, die die Last der Verantwortung tragen. Laßt die Unterhaltung in eurem Heim nicht durch Kritik an des Herrn Diener vergiftet werden. Eltern, die den Geist der Kritik pflegen, geben ihren Kindern nicht, was ihnen zur Seligkeit dient. Ihre Worte neigen dazu, den Glauben und das Vertrauen nicht nur der Kinder, sondern auch der Älteren zu erschüttern. Sch3 147.1

Es fehlt sowieso allen an Achtung und Ehrfurcht vor heiligen Dingen. Satan verbindet sich am liebsten mit den Kritikern, indem er Unglauben, Mißgunst, Argwohn und Mißachtung nährt. Satan ist ständig an der Arbeit, die Menschen mit seinem Geist zu erfüllen, die Liebe zu ersticken, die unter Brüdern in heiliger Weise gepflegt werden soll, das Vertrauen zu erschüttern, Mißgunst, böse Vermutungen und Wortgefechte zu erregen. Laßt uns nicht als seine Mitarbeiter erfunden werden! Ein einziges Herz, das sich von ihm beeinflussen läßt, kann reichlich den Samen der Unzufriedenheit säen. Auf solche Weise kann ein Werk getan werden, dessen seelenvernichtende Folgen bis zum großen Tag des Weltgerichts nie völlig offenbar werden. Sch3 147.2

Christus sagt: “Wer aber ärgert dieser Geringsten einen, die an mich glauben, dem wäre besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, da es am tiefsten ist. Weh der Welt der Ärgernisse halben! Es muß ja Ärgernis kommen; doch weh dem Menschen, durch welchen Ärgernis kommt!” Matthäus 18,6.7. Den Gemeindegliedern wird hier eine große Verantwortung auferlegt. Sie müssen sich hüten, durch Unaufmerksamkeit gegen Menschen, die noch jung im Glauben sind, und durch das Säen von Zweifel und Unglauben auf Anstiften Satans am Zugrundegehen einer Seele schuldig zu werden. “Tut gewisse Tritte mit euren Füßen, daß nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Jaget nach — dem Frieden gegen jedermann und der Heiligung, ohne welche wird niemand den Herrn sehen, und sehet darauf, daß nicht jemand Gottes Gnade versäume; daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch dieselbe verunreinigt werden.” Hebräer 12,13-15. Sch3 147.3