Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 3

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Kapitel 69: Das Verhalten Christi zur Nationalität*

Christus anerkennt keinen Unterschied in Nationalität, Stellung oder Glaubensbekenntnis. Die Schriftgelehrten und Pharisäer wollten die Gaben des Himmels zum nationalen Nutzen verwenden und alle andern der Familie Gottes in der Welt davon ausschließen. Aber Christus kam, um alle Trennungswände niederzureißen. Er zeigt, daß das Geschenk seiner Gnade und Liebe so unbegrenzt ist wie die Luft, das Licht oder der Regen, der die Erde erquickt. Sch3 333.2

Das Leben Christi gründete eine Religion, in der es keine Kaste gibt, sondern in der Juden, Heiden, Freie und Unfreie in einer allgemeinen Brüderschaft zusammengeschlossen und vor Gott gleich sind. Politische Fragen hatten auf seine Tätigkeit keinen Einfluß. Er machte keinen Unterschied zwischen Nachbarn und Fremden, Freunden und Feinden. Sein Herz berührten Menschen, die nach dem Wasser des Lebens dürsteten. Sch3 333.3

Er ging an keinem Menschen vorüber, hielt niemanden für wertlos, sondern wandte bei jedem die heilbringende Medizin an. In welcher Gesellschaft er sich auch befand, immer bot er eine Lehre dar, die der Zeit und den Umständen entsprach. Jede Vernachlässigung oder Beleidigung der Menschen an ihren Mitmenschen stärkten in ihm das Bewußtsein, daß sie sein göttlichmenschliches Mitgefühl brauchten. Er versuchte, die gröbsten und am wenigsten versprechenden Menschen mit Hoffnung zu erfüllen und gab ihnen die Versicherung, daß sie schuldlos und untadelig werden und einen Charakter erlangen könnten, der sie zu Kindern Gottes machte. Sch3 333.4