Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 3

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Kapitel 61: Die Verhältnisse in den Städten*

Schnell und sicher geraten die Bewohner der Städte wegen der ständig zunehmenden Bosheit in eine nahezu weltumfassende Schuld. Wir leben inmitten einer “Epidemie des Verbrechens”, über die denkende, gottesfürchtige Männer überall aufs höchste bestürzt sind. Die herrschende Verdorbenheit übersteigt die menschliche Darstellungskraft. Jeder Tag bringt neuen politischen Streit, Bestechung, Betrug, herzzerreißende Berichte über Gewalttaten und Gesetzlosigkeit, Gleichgültigkeit gegen menschliche Leiden und grausame, teuflische Vernichtung von Menschenleben. Jeder Tag bezeugt die Zunahme von Wahnsinn, Mord und Selbstmord. Sch3 279.3

Die heutigen Städte sind fast wie Sodom und Gomorra. Zahlreich sind die Feiertage; der Strudel von Aufregung und Vergnügung zieht Tausende von ihren vernünftigen Lebenspflichten ab. Aufregender Sport, Theaterbesuch, Pferderennen, Glücksspiele, Alkoholismus sowie Festgelage stacheln alle Leidenschaften auf. Sch3 280.1

Die Jugend wird von dem allgemeinen Treiben mitgerissen. Wer Vergnügungen liebt, öffnet einer Flut von Versuchungen die Tür. Die Menschen verlieren sich in geselliger Fröhlichkeit und gedankenloser Lustbarkeit, werden von einer Zerstreuung zur andern geführt, bis sie sowohl die Lust als auch die Fähigkeit zu einer nützlichen Lebensführung verlieren. Ihre Sehnsucht nach Gott ist erkaltet, ihr geistliches Leben verfinstert. Alle edleren Regungen der Seele, alles, was Menschen mit der geistlichen Welt verbindet, ist zerstört. Die Machenschaften der Unternehmer sowie der Arbeitnehmer (Aussperrungen und Streiks) gestalten die Lebensbedingungen in den Städten immer schwieriger. Sch3 280.2