Briefe an junge Liebende

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“Wenn der Herr nicht das Haus baut ...”*

Wenn zwei Leute eine Heirat ins Auge fassen, sollten sie bedenken, welchen Charakter und welchen Einfluß das Heim haben wird, das sie gründen. Wenn sie Eltern werden, wird ihnen eine heilige Verantwortung übertragen. In hohem Maß hängt das Wohlbefinden ihrer Kinder in dieser Welt sowie deren Glück in der zukünftigen Welt von ihnen ab. Sie bestimmen zu einem hohen Grad sowohl die körperliche als auch die moralische Prägung ihrer Kleinen. Vom Charakter des einzelnen Heims hängt wiederum der Zustand der ganzen Gesellschaft ab; der Einfluß jeder einzelnen Familie wird sich im Ganzen entweder zum Guten oder zum Bösen auswirken. BJL 19.1

Bei der Wahl eines Gefährten fürs ganze Leben sollte man darauf achten, daß das körperliche, geistige und geistliche Wohl sowohl der Eltern als auch der Kinder gesichert ist. Eltern und Kinder sollen durch diese Wahl befähigt werden, ihren Mitmenschen ein Segen zu sein und ihren Schöpfer zu ehren. The Ministry of Healing 357-358. BJL 19.2

Jesus begann seinen Dienst nicht mit irgendeiner großen Tat vor dem Hohen Rat in Jerusalem. Seine Kraft wurde in einem kleinen galiläischen Dorf offenbar, in dem er während einer Familienzusammenkunft die Freude eines Hochzeitsfestes vermehrte. So zeigte er seine Sympathie für die Menschen und auch seinen Wunsch, durch seinen Dienst zu ihrem Glück beizutragen. The Desire of Ages 144. BJL 19.3

Jesus Christus, der als Schöpfer Eva dem Adam zur Gehilfin gab, vollbrachte sein erstes Wunder auf einem Hochzeitsfest. In jenem festlichen Raum, in dem sich Freunde und Verwandte miteinander freuten, begann er seinen öffentlichen Dienst. So hieß er die Ehe gut, er erkannte sie als eine Einrichtung an, die er selbst eingesetzt hatte. The Ministry of Healing 356. BJL 19.4

Allein die Anwesenheit Jesu Christi kann Männer und Frauen glücklich machen. All die gewöhnlichen Wasser dieses Lebens kann Christus in himmlischen Wein verwandeln. Dann wird das Heim zu einem Eden der Freude, die Familie zu einem wunderbaren Abglanz der himmlischen Familie. The Adventist Home 28. BJL 20.1

Vom Zeltlagertreffen in Clyde, Ohio

September 1870

Lieber Edson! Liebe Emma!1

Ihr, meine Kinder, habt einander Eure Herzen geschenkt; übergebt sie gemeinsam ganz und vorbehaltlos Gott. Trachtet danach, Euch gegenseitig in Eurem Eheleben zu erheben. Zeigt in Euren täglichen Gesprächen und auch in den persönlichsten Umständen des Lebens, welche hohen und erhabenen Grundsätze Ihr aus Eurem heiligen Glauben empfangt. Geht mit den Gefühlen des anderen immer sorgsam und zärtlich um. Erlaubt Euch keine spielerische, neckische oder scherzhafte Kritik am anderen. Diese Dinge sind gefährlich. Sie verwunden. Die Wunde mag nicht offen sichtbar sein, und dennoch ist sie da. So wird der Frieden geopfert und das Glück gefährdet. BJL 21.1

Mein Sohn, hüte Dich und zeige auf keinen Fall auch nur die geringste Veranlagung eines diktatorischen, herrischen Geistes. Es wird sich lohnen, Worte zu überlegen, ehe man sie ausspricht. Das ist leichter, als sie dann zurücknehmen oder den Eindruck, den sie hinterlassen haben, auslöschen zu müssen. Sei in Deinen Worten immer freundlich. Achte sogar auf den Ausdruck Deiner Stimme. Dein Gesichtsausdruck und Deine Stimme sollten stets Liebe, Freundlichkeit und Milde offenbaren. Mache es Dir zur Aufgabe, nur Sonnenstrahlen zu verbreiten, nie aber eine Wolke zu hinterlassen. Emma wird für Dich alles sein, was Du Dir wünschst, wenn Du wachsam bist und ihr keine Gelegenheit gibst, sich beunruhigt oder bedrückt zu fühlen und an der Echtheit Deiner Liebe zu zweifeln. Ihr könnt selbst Euer Glück machen oder es verlieren. Wenn Ihr Euer Leben nach dem Wort Gottes ausrichtet, könnt Ihr wahrhaftig, edel und in Eurem inneren Wesen erhoben sein und einander den Lebensweg ebnen. BJL 21.2

Jeder von Euch gebe dem anderen nach. Edson, stelle Dein Urteil manchmal hintan. Bleibe nicht hartnäckig, auch wenn Dein Weg Dir richtig erscheint. Du solltest nachgiebig, geduldig, weichherzig, mitfühlend und höflich sein. Erhalte die kleinen Höflichkeiten des Lebens stets frisch, auch die zärtlichen Handlungen, die zarten, freundlichen und ermutigenden Worte. Und möge das Beste des himmlischen Segens auf Euch ruhen, meine lieben Kinder, das ist das Gebet Eurer Mutter.* BJL 22.1

Mutter