Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Verstand vor Gefühl

Häufig gerät eine Wahrheit schon dann auf den Weg des Irrtums, wenn Nebenfragen zur Hauptsache erhoben werden. Nehmen sich dieser Dinge starke Persönlichkeiten an, wird schnell Fanatismus um sich greifen. An die Stelle wohlgeordneter, segensreicher Bemühungen, das Werk voranzubringen, tritt blinder Eifer ... FG2 18.2

Gefährlich ist nicht nur, daß unreife Menschen zu Fanatikern werden, sondern auch, daß diese Leute aus unkontrollierten Gefühlsaufwallungen persönlichen Nutzen zu ziehen suchen ... FG2 18.3

Ich ermahne unsere Glieder, Christus nicht vorauszueilen, sondern ihm zu folgen. Überlaßt in dieser Zeit nichts dem Zufall. Ich warne auch vor übertriebenen Äußerungen, denn so etwas wird leicht als Licht von Gott mißverstanden. Wer der Gemeinde eine Botschaft Gottes bringt, muß selbst unter seinem Einfluß bleiben. Er muß wissen, daß Anmaßung und Glaube nahe beieinander liegen können ... FG2 18.4

Wenn Eingebungen und Gefühle die Oberhand gewinnen über ausgewogenes Urteilen, wird euch alles aus den Händen gleiten. Wer mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs ist, begibt sich in Gefahr, vom richtigen Weg abzukommen und sich in einem Gestrüpp von Irrungen zu verfangen. Ihr solltet dem Gefühl nie den Vorrang vor klarem Denken einräumen. Wenn wir nicht in jeder Hinsicht verantwortungsbewußt arbeiten, werden wir Menschen ins Verderben stürzen. Brief 6a, 1894.1 FG2 18.5