Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Auszüge aus einem Aufruf vom 20. März 1891

Jesus wurde Mensch, um allen das Heil anzubieten. Das heißt: Sein Sühnetod gilt Farbigen und Weißen gleichermaßen. Er wollte, daß es überall auf der Welt und in den Herzen aller Menschen hell wird. Deshalb stellte er gleich zu Beginn seiner Wirksamkeit fest: “Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, daß sie frei sein sollen, und den Blinden, daß sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.” FG2 468.5

Der Apostel Paulus fragte einmal: “Wer erlaubt dir Unterschiede zu machen?” Der Gott der Weißen ist auch der Gott der Farbigen, und er liebt die einen wie die anderen — mehr als eine Mutter ihre Kinder lieben kann ... FG2 469.1

Wenn ein Sünder umkehrt, macht ihn der Heilige Geist zu einem Kind Gottes. Er gehört hinfort zur Gemeinschaft der Erlösten und ist Miterbe Christi. Und wenn es darum geht, einen Menschen in seine göttliche Familie aufzunehmen, dann fragt Gott nicht danach, ob jemand unwissend oder hochgelehrt, reich oder arm, frei oder geknechtet, schwarz oder weiß ist. Schließlich hat Jesus Christus für alle das Lösegeld bezahlt. Wichtig ist nur, daß ein Mensch dieses Angebot annimmt und Jesu Blut für sich sprechen läßt. Im Buch des Lebens steht der Name eines Weißen neben dem Namen eines Schwarzen. Der Wert eines Menschen darf nicht von seiner Geburt, seinem Rang, seiner Volkszugehörigkeit oder seiner Hautfarbe abgeleitet werden. Gott fragt niemanden: Bist du ein Indianer, ein Chinese oder ein Afrikaner? Entscheidend ist allein, daß der Mensch ihm sein Herz übergibt und seinen Willen tut. Christus sieht dann in ihm einen geliebten Bruder. FG2 469.2

Wir Menschen haben mit zwei Arten von Vorurteilen zu tun: Die eine scheint uns angeboren zu sein, die andere ist Produkt der jeweiligen Erziehung. Zu schaffen machen uns beide, es sei denn die Liebe Jesu erfüllt unser Herz so stark, daß Vorurteile keinen Platz mehr haben. Wenn das geschieht, werden wir uns nicht mehr angegriffen fühlen, wenn sich ein Farbiger neben uns setzt, und wir werden nicht geringschätzig auf ihn herabschauen. Wir sind doch alle auf dem gleichen Weg und haben dasselbe Ziel. Beim großen Festmahl im Reich Gottes wird es keine separaten Plätze für Farbige und Weiße geben. Wie dürften wir jemanden verachten, in dessen Herz der gleiche Herr wohnt, den auch wir im Herzen haben? — Veröffentlicht in The Southern Work 9-14 (1966). FG2 469.3