Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Schutz vor betrügerischen Einflüssen1

Die Macht, mit der ein Mensch durch seine Sinnes- und Willenskraft auf das Bewußtsein anderer einwirken kann, nutzt Satan als wirksames Mittel zum Bösen. Dieser Einfluß vollzieht sich so unterschwellig, daß derjenige, der sich ihm öffnet, meist gar nichts davon spürt. Gott hat mich beauftragt, dringend davor zu warnen, sich auf solche Machenschaften einzulassen. Er will nicht, daß seine Diener auf diese Weise unter die Macht Satans geraten. Satan ist ein Meister der Verführung. Er wird jeden umgarnen, der sich nicht vom Heiligen Geist leiten läßt. FG2 361.1

Satan kennt die Kraft der menschlichen Sinne sehr genau, weil er seit Jahrtausenden mit ihnen experimentiert und sie seinen Absichten dienstbar zu machen versucht. Vor allem in unseren Tagen wirkt er mit List und Verschlagenheit darauf hin, das Bewußtsein der Menschen unbemerkt unter seine Kontrolle zu bringen. Der Mensch soll möglichst nur noch Satans Stimme vernehmen können. FG2 361.2

Als Christus die Jünger auf seinen Leidensweg hinwies, erwiderte Petrus: “Gott bewahre dich, Herr, das widerfahre dir nur nicht.” Matthäus 16,22. Jesus rügte den Jünger: “Gehe weg von mir, Satan!” In diesem Fall machte Satan einen Jesusjünger zum Werkzeug der Versuchung, indem er durch ihn sprach. Petrus ahnte davon nichts, aber Christus erkannte hinter den eigentlich wohlmeinenden Worten den Verführer. Der harte Tadel galt deshalb wohl auch mehr dem Satan als dem Jünger. Bei anderer Gelegenheit erklärte Jesus im Blick auf Judas Ischarioth: “Einer von euch ist ein Teufel.” Johannes 6,70. Während seiner Lehrtätigkeit erlebte Jesus häufig, wie ihm der Satan leibhaftig durch Menschen gegenübertrat, von denen er innerlich Besitz ergriffen hatte. Auch heute ist es Satans Ziel, das Bewußtsein der Menschen in seine Gewalt zu bringen. Ich bin bei meiner Arbeit im Werk des Herrn vielen Menschen begegnet, die unter dämonische Herrschaft geraten waren. Im Namen des Herrn mußte ich dem bösen Geist entgegentreten, der Macht über sie gewonnen hatte. Wenn Satan das Bewußtsein von Menschen unter seine Herrschaft bringen will, dann bedient er sich nicht roher Gewalt, sondern versucht durch Verführung und List zum Ziel zu kommen. Wie es im Gleichnis heißt, säte der Feind das Unkraut nachts, als alle Leute schliefen. Heute ist das nicht anders. Sobald die geistliche Wachsamkeit des Menschen erlahmt, kann der Böse seinen Samen der Ungerechtigkeit ausstreuen. Und er tut ein übriges, indem er das, was noch an guter Saat im Herzen vorhanden ist, herausreißt. Matthäus 13,19. Wenn jemand sein geistliches Leben nicht ständig für den Geist Gottes offenhält, wird Satan ihn mit seinem dämonischen Geist füllen und dazu zwingen, seinen Absichten zu dienen ... FG2 361.3

Ich flehe euch an: Meidet alle Einflüsse, zu denen Gott nicht Ja sagen kann. Denkt daran, daß die Geschichte dieser Welt bald zu Ende sein wird. Der Kampf gegen den Widersacher wird immer härter. Brief 244, 1907. FG2 362.1