Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Eine seltsame Heilung

Ich erinnere mich an eine Erfahrung, die Prediger ... machte. Er galt als vertrauenswürdiger Mann und wurde eines Tages zu einer Kranken gerufen, obwohl er fast 130 Kilometer vom Ort des Geschehens entfernt wohnte. Die Ärzte hatten die Schwester wegen ihrer fortgeschrittenen Lungentuberkulose bereits aufgegeben. Der Prediger wurde gebeten, an ihr nach den Hinweisen im Jakobusbrief durch Gebet und Salbung zu handeln. Er betete für sie und salbte sie-, und auch die kranke Schwester betete ernstlich zu Gott. Danach stand sie vom Krankenbett auf und war geheilt. Sie bereitete sogar ein Essen, was sie seit zehn Jahren nicht mehr hatte tun können. FG2 356.1

Der Prediger verdiente allerdings nicht das in ihn gesetzte Vertrauen, er war ein nichtswürdiger, innerlich verdorbener Mensch, der die Heilung zur Ehre seines Namens mißbrauchte. Dennoch war hier etwas Außerordentliches geschehen. Ich fragte mich, wie so etwas möglich ist! Es kann nur der Glaube der Kranken gewesen sein, der dieses Wunder ermöglicht hat. Sie war eine treue Nachfolgerin Jesu. Zwei Leute hatten zu Gott gebetet. Das Gebet des einen war unehrlich und verschlagen, so daß es wohl kaum etwas bewirkt haben konnte. Das Gebet der anderen war aufrichtig und voller Vertrauen, und “der Rauch des Räucherwerkes stieg mit den Gebeten der Heiligen hinauf vor Gott”. Die Antwort des Herrn auf das Gebet der Kranken war in diesem Fall: spontane Heilung. Gott ist keine Bitte zu gering, die ihm vertrauensvoll vorgelegt wird. Solche Gebete sind ihm kostbarer als alles andere, und er wird sie nicht unbeantwortet lassen. Es mag sein, daß Gott mit Menschen, die sich in heuchlerischer Frömmigkeit gefallen, lange Geduld hat, aber eines Tages wird er offenbar machen, was echt und was nur Schein ist. Brief 2, 1851. FG2 356.2