Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Kapitel 33: “Keine anderen Götter neben mir”1

Nachdem das Korn gedroschen worden ist, muß zum Schluß der Weizen von der Spreu getrennt werden. Solch einem Sichtungsprozeß wird im übertragenen Sinne auch jedes Gotteskind unterworfen. Alles, was von Gott ablenken oder von ihm trennen könnte, muß ausgeschieden werden. In vielen Familien werden Fotos, Bilder, Kunstgegenstände und Zierrat jeglicher Art zur Schau gestellt, um die Aufmerksamkeit von Besuchern zu erregen. So kann es geschehen, daß sich die Gedanken der Menschen vergänglichen Dingen zuwenden, obwohl sie eigentlich auf Gott gerichtet sein sollten. Könnte das nicht auch zu einer Art Götzendienst führen? Sollte das Geld, das für solche Dinge ausgegeben wird, nicht besser dazu dienen, die Not leidender Menschen zu lindern, Bedürftige zu kleiden und Hungernde zu speisen? Oder sollten wir es nicht lieber in Gottes Schatzkammer bringen, damit sein Reich auf Erden gebaut werden kann? FG2 326.1

Es ist dringend nötig, daß ihr euch von allem löst, was Götzendienst sein oder werden könnte. Es wäre ein großer Segen, wenn ihr beherzigen würdet, was Gott im Gebot fordert: “Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.” 2.Mose 20,3. FG2 326.2

Bei vielen drehen sich die Gedanken fast ausschließlich darum, was sie noch zur Verschönerung ihres Hauses anschaffen könnten. Sie merken gar nicht, daß sie damit Götzendienst treiben. Es bedarf der Kraft Gottes, um aus dieser Abhängigkeit herauszukommen. FG2 326.3

Gott möchte uns von jeder Art Götzendienst befreien. Dort, wo jetzt überflüssiger Zierrat die Tische füllt, sollte besser die Heilige Schrift liegen. Gebt das Geld lieber für Literatur aus, die euch den Blick für die Wahrheit öffnet, als irgendwelchen Schnickschnack zu kaufen. FG2 326.4

Die Zeit, die ihr braucht, um den ganzen Zierrat im Haus sauber und in Ordnung zu halten, solltet ihr lieber verwenden, um Freunden zu schreiben oder Menschen durch Artikel, Broschüren und Bücher mit der Wahrheit bekannt zu machen. FG2 327.1

Nichts von dem, was ihr euch anschafft, kann so wertvoll sein wie Gottes Wort. Was anders als die Bibel könnte uns den Weg ins Reich Gottes weisen? Woher sollten wir etwas über den Erlöser und die Erlösung erfahren, wenn nicht aus der Heiligen Schrift? “Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!” Johannes 1,29. FG2 327.2

Wenn ihr doch die Schrift mit betendem Herzen und hingebendem Geist erforschen würdet! Wenn ihr doch euer Inneres bis in den hintersten Winkel prüfen würdet, um alles zu entdecken, was euch an die Welt bindet und von Gott trennt! Bittet Gott, er möge euch auf jede Gewohnheit aufmerksam machen, die euer Denken und Fühlen von ihm wegzieht. Gott hat sein heiliges Gesetz als Maßstab in diese Welt gegeben, damit der Mensch sich in seinem Verhalten daran messen kann. Anhand der Gebote Gottes können wir unsere Charakterschwächen erkennen. Dann werdet ihr euch von euren Götzen trennen und euch durch die goldene Kette der Gnade und Wahrheit fest an den Thron Gottes binden. The Review and Herald, 14. Mai 1901. FG2 327.3