Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Ungefährliche, einfache Heilmittel

Es ist nötig, darüber nachzudenken, was man selbst zu seiner Gesunderhaltung beitragen kann. Zunächst gilt es, mit dem eigenen Körper vertraut zu werden. Ich habe zu lernen, wie ich den von Gott gegebenen Leib gesund erhalte. Wichtig ist auch, dem Organismus die Stoffe zuzuführen, die er braucht, um leistungsfähig zu bleiben. Man sollte sich auch angemessen kleiden, um eine gute Blutzirkulation sicherzustellen. Nicht zuletzt braucht der Mensch körperliche Bewegung in frischer Luft und Sonnenlicht. FG2 305.4

Man braucht nur ein bißchen Einsicht, um verantwortungsbewußt mit seinem Körper umzugehen. Zum Beispiel wäre es höchst unvernünftig, durchnäßt einen kalten Raum zu betreten oder sich gar bei feuchtem Wetter mit nassen Füßen an eine zugige Stelle zu setzen. Niemand sollte sich bei solchem Unverstand über eine schlimme Erkältung wundern. FG2 305.5

Ich muß meine Nahrung so wählen, daß dem Blutkreislauf die notwendigen Aufbaustoffe zugeführt werden, und darf den Körper nicht durch Arbeit überlasten. FG2 306.1

Wenn wir Ordnungen, die unserer Gesunderhaltung dienen sollen, mißachtet haben, sollten wir unser Verhalten ändern. Meist werden “Gottes natürliche Heilmittel” — sauberes Wasser, reine Luft und heilendes Sonnenlicht — uns wieder zu einer guten körperlichen Verfassung verhelfen können. FG2 306.2

Wasser kann in vielfacher Hinsicht zur Linderung von Leiden verwendet werden. Einige Schluck klares, warmes Wasser vor dem Essen genommen (etwa ein Achtelliter), können viel Gutes bewirken. FG2 306.3

Eine Tasse Katzenminze-Tee beruhigt die Nerven. Hopfentee fördert den Schlaf; Hopfenumschläge auf der Magengegend lindern Schmerzen. FG2 306.4

Wenn die Augen brennen oder entzündet sind, kann ein in heißes Salzwasser getauchtes, weiches Flanelltuch schnell Linderung bringen. FG2 306.5

Bei Blutandrang im Kopf können Fußbäder unter Hinzugabe von etwas Senf helfen. FG2 306.6

Es gibt eine Fülle einfacher Heilmittel, die der Gesunderhaltung dienen. Der Herr erwartet, daß wir uns dieser Mittel bedienen, zumal unsere Verlegenheiten Gottes Gelegenheiten sind. Wer Gott um Linderung von Schmerzen bittet, aber aus Trägheit die uns allen zu Gebote stehenden natürlichen Heilmittel mißachtet, verhält sich vermessen. Gott erwartet ja auch, daß wir für unser täglich Brot arbeiten. Niemand soll nach Gottes Willen “ernten”, ohne zuvor “gesät” zu haben. Wenn der Mensch den “Acker bestellt” hat, sendet Gott Sonnenschein und Regen, die das schaffen, was wir nicht können: Wachstum und Gedeihen. Gott wirkt, aber er will auch, daß der Mensch mit ihm zusammenarbeitet. Saat und Ernte bedingen einander. FG2 306.7

Gott läßt zur Gesunderhaltung seiner Geschöpfe eine Fülle von Heilkräutern wachsen. Wenn wir uns intensiver um die Heilwirkung dieser Pflanzen kümmerten und mehr von ihrer Anwendung verstünden, könnten wir auf manchen Arztbesuch verzichten. Mit Sicherheit wäre unsere gesundheitliche Verfassung besser, als das vielfach der Fall ist. Selbstverständlich schließt die Anwendung dieser von mir empfohlenen natürlichen Heilmittel nicht aus, daß wir in Krankheitsfällen auch den “großen Arzt” anrufen dürfen. Wir sollten darüber nur nicht das versäumen, was uns zu tun möglich ist. Brief 35, 1890.* FG2 306.8