Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Trauern ist keine Sünde

Trost für eine Witwe

Liebe Schwester!

Wir empfinden tiefes Mitgefühl mit Dir über den Verlust, den Du zu beklagen hast. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, den Weg als Witwe allein weitergehen zu müssen. Wie schwer lasten in dieser Welt Sorgen und Kümmernisse auf uns! Wie oft gibt es Anlaß zum Weinen! Da ist es ganz gewiß nicht angebracht, Leidgeprüften zu sagen: “Weine nicht; Gläubige sollten nicht trauern!” Auf diese Weise kann man niemanden trösten, zumal Weinen wirklich keine Sünde ist. Auch wenn jemand jahrelang dahinsiechte oder von Schmerzen gepeinigt war, so daß der Tod ihn geradezu erlöste, werden Tränen fließen. FG2 268.1

Eines Tages müssen alle sterben, die uns lieb sind; ihr Lebensbericht wird dann abgeschlossen. Das Sterben ist zweifellos ein schwerwiegender Eingriff in unser Dasein. Dennoch sollten wir nicht übersehen, daß es wichtiger ist, sich mit dem Leben zu befassen, als mit dem Tod. Jeder Tag, den wir erleben, stellt uns vor Aufgaben, die erfüllt werden müssen. Was immer wir auch tun, wir beeinflussen dadurch die Menschen, mit denen wir zusammenkommen. Deshalb sollten wir uns von Jesus Christus trösten lassen. Kein menschliches Leid geht an seinem mitfühlenden Herzen unbeachtet vorüber ... Halte Dich an diese Kraftquelle. Brief 103, 1898. FG2 268.2