Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Ratschläge für Mitarbeiter, die im Dienst für Gott alt geworden sind

Eine Mahnung an Prediger S.N. Haskell

Du tust immer noch mehr, als Du eigentlich leisten kannst. Denke daran, Bruder Haskell, daß Du nur durch die Güte Gottes in den vielen Jahren Deinen Dienst tun konntest. Versuche also nicht, Lasten zu tragen, die jetzt auf jüngeren Schultern ruhen sollten. FG2 226.1

Achte sorgfältig auf Deinen Lebensstil, damit Dir die körperlichen, geistigen und geistlichen Kräfte so lange wie möglich erhalten bleiben. Wir älteren sollten unsere Kräfte schonen und gut einteilen, damit wir für den Herrn und sein Werk bis zuletzt brauchbar sind. FG2 226.2

Gerade jetzt werden erfahrene Mitarbeiter gebraucht, die Gefahren wie Fanatismus und irrige Anschauungen kennen und ihnen entgegentreten können, bevor diese der Verkündigung unserer Botschaft Schaden zufügen. Die Botschaft für die letzte Zeit muß unverfälscht und klar verkündigt werden. FG2 226.3

Viele dieser bewährten Mitarbeiter Gottes sind schon in Christus entschlafen. Darum schätzen wir ihre Hilfe und ihr Zeugnis um so mehr. Lies bitte das erste Kapitel des ersten Johannesbriefes und danke Gott, daß er Dich trotz Deiner Unvollkommenheit bis heute als Zeuge gebrauchen will ... FG2 226.4

Die Prediger Smith und Loughborough

Die “Lastenträger” der ersten Stunde lassen sich heute (1902) fast an den Fingern einer Hand aufzählen. Bruder (Uriah) Smith war durch die verlegerische Arbeit von Anfang an mit uns verbunden. Er arbeitete eng mit meinem Mann zusammen. Wir hoffen, daß sein Name noch lange ganz oben im Verzeichnis der Redakteure des Review and Herald zu finden sein wird. Diejenigen, die die Arbeit unter schwierigen Bedingungen begonnen haben, dürfen jetzt nicht einfach beiseite gestellt werden. Sie verdienen die Achtung derer, denen sie das Werk in die Hände gelegt haben. Meine Anteilnahme an der publizistischen Arbeit mag der Grund dafür sein, daß ich mich bis heute sehr mit Bruder Smith verbunden fühle. Er kam damals als junger, für seine Arbeit hochqualifizierter Mann zu uns und füllte seinen Platz als Redakteur voll aus. Wie dankbar habe ich immer seine Artikel im Review gelesen. Sie waren von herausragender Qualität und voller geistlicher Wahrheit. Sein Name sollte im Review bei Nennung der leitenden Redakteure immer an erster Stelle genannt werden. So will es Gott. Vor einigen Jahren setzte man seinen Namen an die zweite Stelle. Das schmerzte mich sehr. Als das später rückgängig gemacht wurde, weinte ich vor Freude und dankte Gott. Solange Bruder Smiths Hand noch einen Stift halten kann, sollte es auch dabei bleiben. Und wenn er selber nicht mehr zu schreiben in der Lage ist, soll er seinem Sohn die Artikel diktieren. FG2 227.1

Ich bin auch dankbar, daß Bruder (J.N.) Loughborough mit seinen Gaben und Fähigkeiten dem Werk Gottes immer noch zur Verfügung steht. Er hat manchem Sturm und mancher Versuchung standgehalten. Mit Bruder Smith, meinem Mann, Bruder Butler, der etwas später zu uns stieß, und mit Dir (S.N. Haskell) kann er sagen: “Was vom Anfang an war ... was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus”. 1.Johannes 1,1-3. FG2 227.2

Bruder Butler, ein wertvoller Mitarbeiter

Wir danken Gott, daß Bruder (G.I.) Butler wieder aktiv tätig ist. Sein graues Haupt läßt darauf schließen, daß er weiß, was Anfechtungen sind. Wir heißen ihn erneut in unseren Reihen willkommen und sehen in ihm einen unserer wertvollsten Mitarbeiter. FG2 228.1

Der Herr möge mit unseren alten, bewährten Brüdern sein und ihnen die Weisheit schenken, mit ihren körperlichen, geistigen und geistlichen Kräften hauszuhalten. Der Herr hat mich beauftragt, Euch daran zu erinnern, daß er Euch genügend Verstand gegeben hat, um seinen Willen auch in bezug auf die Gesundheit zu erkennen und seinen Weisungen zu folgen. Auch die Gesundheitsgesetze sind göttliche Ordnungen. Gott möchte, daß diese Pioniere an ihrem Platz ihre Aufgabe erfüllen, damit Menschen davor bewahrt werden, ins Verderben zu geraten. Diese Aufgabe bleibt Euch bis zum Ende Eures Weges. Seid also verständig und mutet Euch nicht mehr zu, als Ihr leisten könnt. Denkt daran, daß Ihr auch Ruhepausen braucht. FG2 228.2

Der Sieg ist uns zwar verheißen, aber im Augenblick sind wir noch eine kämpfende Gemeinde. Gott wünscht, daß seine Diener für die bewährten Regeln der Gesundheitsreform eintreten, solange sie leben. Lehrt die Leute, in jeder Beziehung maßvoll zu leben und sich strikt an die natürlichen Ordnungen zu halten. Steht für Gottes Wahrheit ein und haltet die Flagge hoch, auf der geschrieben steht: “Hier ist Geduld der Heiligen! Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!” Offenbarung 14,12 ... FG2 228.3

Respekt und Ehrerbietung gegenüber den Glaubensvätern

Einige der alten Kampfgefährten leben noch. Ich wünsche mir nichts mehr, als daß wir diesen Glaubensvätern Ehre erweisen und Respekt entgegenbringen. Sie sind Männer, die sich in der Anfechtung bewährt haben. Ich muß Euch im Auftrag Gottes sagen: Achtet diese Männer, die sich nicht gescheut haben, um der Adventbotschaft willen Trübsal, Schwierigkeiten und Entbehrungen auf sich zu nehmen. Sie sind im Dienst ergraut, und es dauert nicht mehr lange, dann wird Gott selbst ihnen ihren Lohn geben ... FG2 228.4

Gott wünscht, daß seine Diener, die im Einstehen für die Wahrheit ergraut sind, ihre Aufgaben auch weiterhin treu wahrnehmen, indem sie die Menschen auf den Willen Gottes hinweisen. Man sollte sie allerdings nicht mehr an Orte schicken, wo die Kraft jüngerer Mitarbeiter vonnöten wäre. Unsere alten, bewährten Brüder haben es verdient, daß man sie ehrt und achtet. Sie haben dem Meister unter schwierigen Umständen treu gedient und haben die Wahrheit auch zu einer Zeit hochgehalten, als unsere Gemeinschaft zahlenmäßig noch sehr klein war. Daran sollten sich gerade diejenigen erinnern lassen, die erst viel später zu uns gestoßen sind. Das erwartet Gott von uns. FG2 229.1