Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Das Beispiel Christi

Wer sich eingehend mit dem Wort Gottes befaßt und demütig ist, braucht keine Angst zu haben, in Extreme zu verfallen. Wichtig ist, daß Christus durch den Glauben in ihm lebt. Er, unser Vorbild, war demütig und beherrscht und in seinem Verhalten voller Würde und Geduld. Wer durch Christus gerechtfertigt ist, wird entsprechend zu leben versuchen und nicht in extreme Verhaltensweisen abgleiten. FG2 23.1

Christus zeigt unmißverständlich, wie Evangelium und Gesetz miteinander verbunden werden können — sie sind untrennbar. Deshalb bemüht euch in eurer Lebensführung um Ausgewogenheit und Selbstbeherrschung, denn das war auch das Wesen Christi. FG2 23.2

Manche Gemeindeglieder geben mit anmaßender Selbsteinschätzung vor, heilig und sündlos zu sein, obwohl ihrem Glauben jede Grundlage fehlt. Lautstarke Glaubenskundgebungen, die oft mit ekstatischen körperlichen Phänomenen einhergehen, kennen wir von Christus, dem Ursprung aller Wahrheit, nicht. Dennoch heißt es: In ihm wohnte die ganze Fülle der Gottheit! FG2 23.3

Wenn Christus durch den Glauben in uns wohnt, werden wir bestrebt sein, seinem geheiligten und untadeligen Wesen ähnlich zu werden. Das ist auch der Weg, auf dem Jesu Art durch uns anderen Menschen sichtbar werden kann. Wir werden sein Licht nicht nur erhalten und aufnehmen, sondern auch ausstrahlen. Mehr und mehr werden wir erkennen, was Christus eigentlich für uns bedeutet. Die Ausgewogenheit, Schönheit und Güte des Wesens Christi wird unser Leben erleuchten und hell machen. Manuskript 24, 1890. FG2 23.4