Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Interessenkonflikte vermeiden

Es gibt viele Bereiche, in die nur dann wirkliche Ordnung einkehren kann, wenn wir uns strikt an bestimmte Grundsätze halten. In diesem Zusammenhang habe ich eine Weisung Gottes erhalten, die vor allem Prediger betrifft. Gott will nicht, daß sie nach Reichtum streben. Sie sollen sich nicht mit weltlichen Geschäften befassen, weil sie das hindern würde, sich ganz ihrer geistlichen Aufgabe zu widmen. Das setzt allerdings voraus, daß ihr Gehalt sie in die Lage versetzt, ihre Familie ausreichend zu versorgen. Andererseits sollten sie in ihrem Dienst auch nicht so überfordert werden, daß sie für die “Gemeinde” ihrer eigenen Familie keine Zeit mehr haben. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist nämlich die, daß sie — wie seinerzeit Abraham — ihren Kindern Mut machen, in den “Wegen des Herrn zu wandeln und recht und gerecht zu handeln ...” FG2 189.2

Prediger und Lehrer sollten sich immer wieder bewußt machen, daß Gott gerade von ihnen erwartet, daß sie ihre Aufgaben nach besten Kräften erfüllen. Sie sollten also keine Aufgaben übernehmen, die sie in einen Interessenkonflikt mit dem bringen könnten, was Gott von ihnen erwartet. FG2 189.3

Wenn solche Leute allerdings ständig unter finanziellem Druck stehen, werden sie das Podium oder Klassenzimmer ohne rechte innere Freude betreten. Was dabei herauskommt, kann weder ihre eigenen Erwartungen noch die anderer erfüllen. Man merkt es jemandem an, ob er die Zeit hatte, Gott zu suchen und um die Kraft des Heiligen Geistes zu bitten. Wenn Mitarbeitern das wegen bedrückender materieller Verhältnisse nicht mehr möglich ist, sollten wir da nicht schleunigst Abhilfe schaffen? Manuskript 101, 1902. FG2 189.4