Ein Tempel des Heiligen Geistes

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Ein Tempel des Heiligen Geistes

Vorwort

“Alkohol? Jetzt lieber nicht!” So lautete das Motto einer Kampagne, die das bayerische Sozialministerium im Juli 1996 startete. Die Anzahl der Todesopfer durch alkoholbedingte Verkehrsunfälle, der Anstieg der Mißbildungen bei Neugeborenen aufgrund des Alkoholkonsums der Schwangeren, der volkswirtschaftliche Schaden (rund 60 Milliarden Mark jährlich) — das waren nur drei der Auslöser für diese Aktion. TH 7.1

So anerkennenswert diese Initiative ist, die auf eine “Punktnüchternheit” abzielt — das überzeugendste Mittel im Kampf gegen den Alkoholismus kann nur völlige Abstinenz sein — und das trifft nicht nur auf Alkohol, sondern auch auf Tabak und andere Drogen zu. TH 7.2

Es gibt zwar immer mehr “niedrigschwellige” Angebote für Süchtige (saubere Spritzen, warmes Essen usw.) oder gar legale Drogen und Ersatzstoffe (beispielsweise Methadon), aber immer weniger wird zum konsequenten Drogenverzicht ermutigt. Hier sind Christen gefragt, die daran glauben, daß man mit der Hilfe Gottes drogenfrei leben kann — zumindest, was eine bewußte, vermeidbare Drogeneinnahme betrifft. TH 7.3

Der Wunsch, länger fit und einigermaßen gesund leben zu können, ist sicher ein berechtigtes Motiv für einen drogenfreien Lebensstil. Die Verantwortung gegenüber dem Schöpfer kommt bei einem praktizierenden Christen noch hinzu. Doch in dieser Phase der Weltgeschichte gewinnt ein Beweggrund an Bedeutung: die Verantwortung gegenüber unseren jungen wie älteren Mitmenschen. TH 7.4

Man könnte sie auch Zeugnis- oder Vorbildfunktion nennen; denn zu unserem Missionsauftrag gehört nicht nur das, was wir sagen, sondern auch die Art und Weise, wie wir leben. Sehr gut hat dies Johannes der Täufer, der Wegbereiter des ersten Kommens Jesu, veranschaulicht: Sein Lebensstil machte sichtbar, wie ernst er selbst das nahm, was er predigte. TH 7.5

Weil wir nur mit einem klaren Kopf Kontakt mit Gott aufnehmen sowie seine Weisungen “empfangen” und verstehen können, wird sich ein “drogenfreier” Lebensstil auch im Leben des einzelnen positiv auswirken — zwar niemals als Garantie für ein langes Leben frei von Krankheit, schon gar nicht als Bonus für einen besseren Platz auf der Neuen Erde, aber immer als Erfahrung der befreienden und bewahrenden Macht unseres Erlösers. TH 8.1

Diese Gedanken, die dem Hauptanliegen Ellen Whites entsprechen, können uns beim Lesen dieses Buches helfen, TH 8.2

— damit wir nicht am Buchstaben (an den genannten Beispielen oder Begriffen) kleben bleiben und dabei die Übertragung auf unsere Zeit vergessen. Welche modernen Suchtmittel (auch nicht stoffliche, wie Arbeitssucht) hätte Ellen White heute hinzugefügt? Welche zusätzlichen, aktuellen Begründungen für Enthaltsamkeit und Mäßigkeit hätte sie heute gegeben? TH 8.3

— damit wir nicht Sätze aus dem Zusammenhang reißen und sie dadurch völlig mißverstehen. Weil dieses Buch eine Zitatensammlung ist, besteht diese Gefahr, doch die Betonung dieser Thematik bei Ellen White können wir nur dann richtig einordnen, wenn wir uns auch ihren leidenschaftlichen Einsatz für die Rechtfertigung durch den Glauben vor Augen halten, um nur ein Beispiel zu nennen. TH 8.4

— damit wir beim Lesen dieses Buches nicht immer an andere denken, die seinen Inhalt bitter nötig hätten. Wenn ich nur mich zuallererst ansprechen und für einen befreiten Lebensstil gewinnen lasse, den ich dann anziehend praktiziere und bezeuge, dann ist damit viel mehr gewonnen als durch penetrantes, schulmeisterliches Zitieren aus E. G. White-Büchern. TH 8.5

Auch hier gilt: Wen der Sohn Gottes frei macht, der ist wirklich frei — drogenfrei und auch frei von Leistungsdruck, Verkrampfung und Besserwisserei. TH 8.6

Die Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe