Leben auf dem Land

10/66

Gottes Bemühungen, das Volk aufzurütteln

Am 16. April 1906 zog während meines Aufenthalts in Loma Linda, Kalifornien, ein äußerst eindrucksvolles Bild an mir vorüber. In einem Nachtgesicht stand ich auf einer Anhöhe, von der ich Häuser sehen konnte, die wie Schilfrohr vom Winde geknickt wurden. Große und kleine Gebäude fielen zusammen. Vergnügungsstätten, Theater, Hotels und die Häuser der Reichen bebten und wurden zertrümmert. Viele Menschenleben wurde ausgelöscht; die Luft war erfüllt vom Schreien der Verletzten und Verängstigten. LL 17.1

Die Racheengel Gottes waren an der Arbeit. Nur eine Berührung und Gebäude, die so fest erbaut waren, dass sie vor jeder Gefahr sicher schienen, wurden augenblicklich ein Trümmerhaufen. Man war an keinem Platz mehr sicher. Ich fühlte mich in keiner besonderen Notlage, konnte aber keine Worte finden, um die Schrecklichkeit des Schauspiels, das an mir vorüberzog, zu beschreiben. Die Langmut Gottes schien erschöpft und sein Gerichtstag gekommen zu sein. LL 17.2

Der Engel an meiner Seite unterrichtete mich, dass nur wenige einen Begriff von der Bosheit unserer heutigen Welt und besonders von der unserer Großstädte haben. Er erklärte, dass Gott eine Zeit bestimmt habe, da er die Übertreter für ihre hartnäckige Missachtung seines Gesetzes im Zorn heimsuchen werde. LL 17.3

So schrecklich das an mir vorüberziehende Bild auch war, das, was mein Gemüt am tiefsten beeindruckte, war die Erklärung, die in Verbindung damit gegeben wurde. Der Engel an meiner Seite erklärte, dass Gottes Oberherrschaft und sein heiliges Gesetz allen, die sich hartnäckig weigerten, dem König der Könige Gehorsam zu leisten, offenbart werden müssten. Die Untreuen würden in Barmherzigkeit von Gerichten heimgesucht werden, damit sie vielleicht doch die Sündhaftigkeit ihres Tuns erkennen. Vgl. Zeugnisse für die Gemeinde IX, 91-92 (1909). LL 17.4