Leben auf dem Land

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Zerstreut euch in die ungewarnten Orte

Viele Glieder unserer großen Gemeinden tun im Grunde genommen gar nichts. Sie könnten ein gutes Werk verrichten, wenn sie sich, anstatt sich zusammenzuscharen, in Orte zerstreuen würden, in denen die Wahrheit noch keinen Eingang gefunden hat. Bäume, die zu dicht gepflanzt werden, gedeihen nicht. Der Gärtner muss sie auseinanderpflanzen, damit sie mehr Raum zum Wachstum haben und nicht verkümmern oder erkranken. Dieselbe Regel lässt sich auch auf unsere großen Gemeinden anwenden. Viele Glieder verlieren ihr geistliches Leben, weil diese Arbeit an ihnen nicht verrichtet wurde. Sie werden schwach und untüchtig. Umgepflanzt würden sie Raum haben, stark und lebendig zu werden. LL 40.2

Es ist nicht Gottes Absicht, dass sich sein Volk in größeren Gemeinwesen ansiedelt oder niederlässt. Christi Jünger sind auf Erden seine Stellvertreter. Gott will, dass sie sich über das ganze Land in kleine und große Städte und Dörfer verteilen wie Lichter in der Finsternis der Welt. Sie sollen Missionare für Gott sein und durch ihren Glauben und ihre Werke die unmittelbare Nähe des kommenden Heilands bezeugen. LL 41.1

Die Laienglieder unserer Gemeinden können eine Aufgabe erfüllen, die sie bis jetzt noch kaum in Angriff genommen haben. Niemand ziehe allein um eines weltlichen Vorteils willen in einen neuen Ort. Wo sich aber ein Weg öffnet, den Lebensunterhalt zu verdienen, sollten sich eine oder zwei fest in der Wahrheit gegründete Familien niederlassen, um dort Missionsarbeit zu treiben. Sie müssen von der Liebe zu Seelen erfüllt sein und sich gedrungen fühlen, für sie zu wirken. Sie sollen darüber nachdenken, wie diese zur Wahrheit gebracht werden können. Sie können unsere Schriften verbreiten, Versammlungen in ihren Häusern abhalten, sich mit ihren Nachbarn befreunden und sie zu den Versammlungen einladen. Auf diese Weise können sie ihr Licht in guten Werken leuchten lassen. Vgl. Zeugnisse für die Gemeinde VIII, 240.241 (1904). LL 41.2