Leben auf dem Land

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Ein Segen für die Armen

Wenn diese Armen, die nun in den Städten zusammengedrängt werden, Heime auf dem Land finden könnten, wären sie nicht nur imstande, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sondern auch Gesundheit und Glück zu finden — das sie nun kaum noch kennen. Harte Arbeit, einfache Nahrung, strenge Sparsamkeit und oft auch Schwierigkeiten und Entbehrungen würden hier zwar ihr Leben bestimmen. Aber wie sehr wären sie damit gesegnet, wenn sie die Stadt mit ihren Verlockungen zum Bösen, ihrer Rastlosigkeit und Kriminalität, ihrer Armut und Verwahrlosung verlassen und statt dessen auf dem Land wohnen könnten, wo das Leben meist ruhig, friedlich und in geordneten Bahnen verläuft. LL 34.2

Vielen Stadtbewohnern, die keinen Fußbreit Grünland besitzen, deren Blicke jahrein, jahraus nur auf schmutzige Hinterhöfe und enge Gassen, auf Beton- und Steinmauern gerichtet sind und die in einen staub- und rauchverhangenen Himmel schauen, würden es fast wie paradiesisch empfinden, wenn sie wieder in einem ländlichen Gebiet leben könnten, wo sie von grünen Feldern, Wäldern, Hügeln und Bächen, einem klaren Himmel und frischer, reiner Luft umgeben wären. Größtenteils von schlechter Gesellschaft und der Abhängigkeit von Menschen befreit und von den gesundheitsschädlichen Lebensgewohnheiten und aller Hektik entfernt, würden sie dann wieder mehr die Schönheiten der Schöpfung wahrnehmen. Hier würden sie wieder die Gegenwart Gottes und ihre Abhängigkeit von ihm erkennen. Durch die Natur würde seine Stimme zu ihren Herzen reden von seinem Frieden und seiner Liebe, und Geist, Seele und Körper wären hier für diese heilsame, lebenspendende Macht empfänglich. Auf den Spuren des großen Arztes 147.148 (1905). LL 34.3