In den Fußspuren des großen Arztes

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Atmen

Um gutes Blut zu haben, müssen wir richtig atmen. Volles tiefes Einatmen reiner Luft, welches die Lungen mit Sauerstoff füllt, reinigt das Blut. Es verleiht ihm eine helle Farbe und sendet es als einen lebengebenden Strom nach allen Körperteilen. Tiefes Atemholen beruhigt die Nerven, regt den Appetit an, hilft besser verdauen und erzeugt einen gesunden erquickenden Schlaf. FA 276.1

Den Lungen sollte die größtmöglichste Freiheit gewährt werden. Ihre Fähigkeit wird durch freie Bewegung entwickelt; sie verringert sich, wenn sie gehemmt oder zusammen gepreßt werden. Daher die üblen Folgen der so allgemeinen Gewohnheit, wenn sich jemand, besonders bei sitzender Beschäftigung, tief über seine Arbeit beugt. In dieser Stellung ist es unmöglich, tief zu atmen. Oberflächliches Atmen wird bald zu einer Gewohnheit und die Lungen verlieren ihre Kraft, sich auszudehnen. Ähnliche Folgen werden durch festes Schnüren hervorgerufen. Dem unteren Teile der Brust wird nicht genügend Raum gewährt; Die Bauchmuskeln, welche zur Hilfe beim Atmen bestimmt sind, haben keinen vollen Spielraum und die Lungen werden in ihrer Tätigkeit beschränkt. FA 276.2

Auf diese Weise wird eine ungenügende Menge von Sauerstoff aufgenommen. Das Blut fließt nur träge. Die verbrauchten giftigen Stoffe, welche durch die Ausatmungen der Lunge entfernt werden sollten, bleiben zurück, und das Blut wird unrein. Nicht nur die Lungen, sondern auch Magen, Leber und Gehirn werden angegriffen. Die Haut wird bleich, die Verdauung verzögert, das Herz ist beengt, die Denkkraft getrübt, die Gedanken sind verwirrt, Traurigkeit oder Schwermut senkt sich über den Geist; das ganze System wird bedrückt und untätig und besonders für Krankheit empfänglich. FA 277.1