In den Fußspuren des großen Arztes

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Hilfe in jeder Prüfung

Wir leben in einer Welt voll Leiden. Schwierigkeiten, Prüfungen und Kummer warten unsrer den ganzen Weg entlang zu dem himmlischen Heim. Aber es gibt viele, welche des Lebens Lasten doppelt schwer machen, indem sie beständig Schwierigkeiten voraussehen. Wenn ihnen Widerwärtigkeit oder Enttäuschung begegnet so denken sie, daß alles zu grunde geht, daß ihr Los das härteste von allen sei und daß sie sicherlich in Not kommen. Auf diese Weise bringen sie Elend über sich selbst und werfen einen Schatten auf alle, die um sie herum sind. Das Leben wird zu einer Last für sie; aber es braucht nicht so zu sein. Es wird sie eine entschiedene Anstrengung kosten, den Lauf ihrer Gedanken zu ändern; aber die Änderung kann gemacht werden. Ihre Glückseligkeit für dieses und für das zukünftige Leben hängt davon ab, daß sie ihre Gedanken auf freundliche Dinge richten. Laßt sie von dem dunklen Bilde absehen, welches nur in ihren Gedanken besteht und dieselben auf die Segnungen richten, welche Gott auf ihren Weg gestreut hat und darüber hinaus auf die unsichtbaren und ewigen. FA 252.1

Für jede Prüfung hat Gott Hilfe vorgesehen. Als Israel in der Wüste zu dem bitteren Wasser von Mara kam, schrie Moses zu dem Herrn. Der Herr verschaffte kein neues Heilmittel, er lenkte die Aufmerksamkeit auf das vorhandene. Ein Strauch, den er geschaffen hatte, mußte in den Brunnen getan werden, um das Wasser klar und süß zu machen. Als dies geschehen war, trank das Volk von dem Wasser und wurde erquickt. In jeder Prüfung will Christus uns Hilfe spenden, wenn wir ihn suchen. Unsere Augen werden geöffnet werden, die Verheißungen der Heilung zu unterscheiden, die in seinem Wort berichtet sind. Der heilige Geist wird uns lehren, wie wir uns jeden Segen aneignen können, welcher ein Gegenmittel für Kummer ist. Für jeden bitteren Trank, der an unsere Lippen geführt wird, sollen wir einen heilenden Zweig finden. FA 252.2

Wir sollen nicht die Zukunft mit ihren schweren Rätseln, ihren unbefriedigenden Aussichten unsere Herzen schwach, unsere Kniee zittern und unsere Hände müde machen lassen. Der Allmächtige rät: “Man ergreife meinen Schutz, mache Frieden mit mir, Frieden mache man mit mir.” Jesaja 27,5 (Parallelbibel). Solche, die ihr Leben seiner Leitung und seinem Dienst übergeben, werden niemals in eine Lage kommen, für welche er keine Vorkehrung getroffen hat. Was unsere Umstände auch sein mögen, wenn wir Täter seines Wortes sind, so haben wir einen Führer, der uns den rechten Weg leitet; was auch unsere Schwierigkeit sein mag, wir haben einen zuverlässigen Ratgeber; was unser Kummer, unser Leid oder unsere Verlassenheit sein mag, wir haben einen mitfühlenden Freund. FA 252.3

Wenn wir in unserer Unwissenheit falsche Schritte tun, so vergißt uns der Heiland nicht. Wir brauchen niemals zu fühlen, daß wir allein sind. Engel sind unsere Gefährten. Der Tröster, den Christus verheißen hat, in seinem Namen zu senden, bleibt bei uns. Auf dem Wege, der zur Stadt Gottes führt, gibt es keine Schwierigkeiten, welche diejenigen, die ihm vertrauen, nicht überwinden können. Es gibt dort keine Gefahren, denen sie nicht entfliehen können. Es gibt keinen Kummer, keinen Schmerz, keine menschliche Schwäche, für welche er nicht ein Heilmittel vorgesehen hat. FA 253.1

Niemand braucht sich der Entmutigung und Verzweiflung zu überlassen. Satan mag zu dir kommen mit der grausamen Einflüsterung: “Dein Fall ist ein hoffnungsloser, du bist nicht wieder loszukaufen.” Aber es ist Hoffnung für dich in Christo. Gott gebietet uns nicht, in unserer eigenen Kraft zu überwinden. Er bittet uns, sich ihm zu nähern. Unter welchen Schwierigkeiten wir auch arbeiten, die Leib und Gemüt niederdrücken, er wartet, um uns frei zu machen. FA 253.2

Indem er die menschliche Natur auf sich nahm, kann er auch mit den Leiden der Menschheit mitfühlen. Christus kennt nicht nur jede Seele und die besonderen Bedürfnisse und Prüfungen jener Seele, sondern er kennt auch alle Umstände, welche den Geist reizen und verwirren. Seine Hand ist in mitleidsvoller Zärtlichkeit nach jedem leidenden Kinde ausgestreckt. Solche, die am meisten leiden, genießen am meisten seiner Teilnahme und seines Mitleids. Er wird von unseren Unvollkommenheiten gerührt und wünscht, daß wir unsere Verwicklungen und Schwierigkeiten zu seinen Füßen legen und sie dort lassen. FA 253.3

Es ist unklug, auf uns selbst zu blicken und auf unsere Regungen zu achten. Wenn wir dies tun, wird der Feind Schwierigkeiten und Versuchungen vorführen, welche den Glauben schwächen und den Mut vernichten. Unsere Gefühlsbewegungen zu studieren und unseren Gefühlen nachzugeben heißt, den Zweifel einlassen und uns in Schwierigkeit zu verwickeln. Wir sollen von dem eigenen Ich weg und auf Jesus blicken. FA 254.1

Wenn euch Versuchungen bestürmen, wenn Sorge, Verwirrung und Finsternis eure Seele zu umlagern scheinen, so blickt dahin, wo ihr zuletzt das Licht gesehen habt. Ruht in Christi Liebe und unter seiner schützenden Obhut. Wenn Sünde um die Herrschaft in dem Herzen streitet, wenn Schuld die Seele bedrückt und das Gewissen belastet, wenn Unglaube den Geist verdunkelt so gedenkt daran, daß Christi Gnade genügt, die Sünde zu unterdrücken und die Finsternis zu vertreiben. Wenn wir in Gemeinschaft mit dem Heiland eintreten, betreten wir das Reich des Friedens. FA 254.2