Christus kommt bald!

263/337

Gott kann richten — und wird es auch tun!

Gottes Liebe wird heute oft so dargestellt, als ob sie es ihm unmöglich machen würde, den Schuldigen zu strafen. Die Menschen gehen von ihrem eigenen, wenig entwickelten Rechts- und Gerechtigkeitsempfinden aus. Der Psalmchreiber hatte das richtig erkannt, wenn er sagte: “Das tust du, und ich schweige; da meinst du, ich sei so wie du.” Psalm 50,21. Sie messen Gott an sich selbst. Sie denken, Gott würde so vorgehen, wie sie unter den gegebenen Umständen es tun ... CKB 170.6

In keinem Königreich und in keiner Regierung bleibt es Gesetzesbrechern überlassen, festzulegen, welche Bestrafung diejenigen zu treffen hat, die das Gesetz übertreten haben. Alles, was wir haben, der ganze Überfluß seiner Gnade, die uns zuteil wird, verdanken wir Gott. Das Wesen der immer ärger werdenden Schuld gegen Gott kann ebenso wenig eingeschätzt werden, wie man den Himmel mit der gespreizten Hand ausmessen kann. Gott ist sowohl ein sittenstrenger Herrscher als auch ein Vater. Er ist der Gesetzgeber. Er hat die Gesetze eingesetzt und handelt auch danach. Ein Gesetz, das keine Strafe kennt, ist wirkungslos. CKB 171.1

Man mag einwenden, daß ein liebender Vater seine Kinder keiner Verurteilung durch Feuer aussetzen würde, wenn er die Macht hätte, sie zu retten. Doch Gott ist genötigt, den Gesetzesübertreter zum Wohl seiner Geschöpfe und zu ihrer Sicherheit zu strafen. Gott arbeitet nicht nach den Vorstellungen der Menschen. Er kann ewiggültige Gerechtigkeit ausüben, zu der kein Mensch gegenüber seinem Mitmenschen das Recht besitzt. Noah hätte sich Gottes Mißfallen zugezogen, wenn er einen der Spötter ertränkt hätte, die ihn quälten, aber Gott richtete die ganze Welt durch die Sintflut. Lot hätte kein Recht gehabt, irgendeine Strafe über seine Schwiegersöhne zu verhängen, aber Gott tat es in peinlich genauer Gerechtigkeit. Wer wagt zu behaupten, Gott würde nicht das tun, was er gesagt hat? Manuscript Releases I, 207-209; Manuscript Releases I, 265 (1876). CKB 171.2