Macht Und Ohnmacht

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Daniel Und Seine Freunde

Unter denen, die ihre Treue gegenüber Gott bewahrten, waren Daniel und seine drei Gefährten - glänzende Beispiele dafür, was aus Menschen werden kann, die sich mit dem Gott der Weisheit und der Macht verbünden. Aus ihren verhältnismäßig schlichten jüdischen Heimen wurden diese Jugendlichen von königlicher Abstammung in die prachtvollste Stadt und an den Hof des größten Monarchen der damaligen Welt gebracht. MUO 322.3

»Nebukadnezar befahl seinem Palastvorsteher Aschpenas, junge Israeliten aus der Verwandtschaft des Königs und aus den vornehmen Familien für ihn auszusuchen. ›Sie müssen gesund sein und gut aussehen‹, sagte er. ›Außerdem müssen sie klug und verständig sein und eine umfassende Bildung haben, damit sie zum Dienst in meinem Palast geeignet sind. Und dann sollen sie auch unsere Sprache und Schrift lernen.‹ Unter den ausgesuchten jungen Männern aus Juda waren auch Daniel, Hananja, Mischael und Asar- ja.« (Daniel 1,3.4.6 GNB) MUO 323.1

Da König Nebukadnezar in diesen Jugendlichen die Anlagen zu bemerkenswerten Fähigkeiten erkannte, bestimmte er, dass sie dazu ausgebildet werden sollten, wichtige Stellungen in seinem Reich einzunehmen. Um ihnen die bestmögliche Eignung für ihr Lebenswerk zu vermitteln, sorgte er dafür, dass sie die babylonische Sprache erlernten und drei Jahre lang die ungewöhnlichen Bildungsvorteile genießen durften, die Prinzen des Königreiches vorbehalten waren. MUO 323.2

Daniel und seinen Gefährten gab man andere Namen, die von babylonischen Gottheiten abgeleitet waren. Israelitische Eltern gaben ihren Kindern oft Namen, die Charakterzüge ausdrückten, die sie in ihnen entwickelt sehen wollten. Der Palastvorsteher, unter dessen Obhut die gefangenen Jünglinge gestellt wurden, »nannte Daniel Beltschazar und Hananja Schadrach und Mischael Meschach und Asarja Abed-Nego« (Daniel 1,7). 2 MUO 323.3

Der König zwang die israelitischen Jugendlichen nicht, ihrem Glauben zugunsten des Götzendienstes abzusagen. Er hoffte jedoch, dies allmählich zu erreichen, indem er ihnen Namen geben ließ, die für den Götzenkult bezeichnend waren, sie täglich in engen Kontakt mit abgöttischen Bräuchen brachte und dem Einfluss heidnischer Anbetungsriten aussetzte. Auf diese Weise hoffte er, sie dazu zu bewegen, ihren Glauben aufzugeben und sich am Gottesdienst der Babylonier zu beteiligen. MUO 323.4