Macht Und Ohnmacht

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Durch Ansehen Des Herrn Verwandelt Werden

Als der Prophet seinen Gott schaute, erging es ihm ähnlich wie später Saulus aus Tarsus vor den Toren von Damaskus: Ihm wurde nicht nur seine eigene Unwürdigkeit gezeigt, sondern in sein gedemütigtes Herz zog auch die Gewissheit der völligen und freien Vergebung ein - und er stand als veränderter Mensch auf. Er hatte seinen Herrn gesehen; er hatte etwas von der Schönheit des göttlichen Charakters erblickt. Er konnte bezeugen, welche Umwandlung durch das Ansehen der unendlichen Liebe bewirkt worden war. Von nun an beseelte ihn der sehnliche Wunsch, das irrende Israel von der Last und Strafe der Sünde befreit zu sehen. »Wohin soll man euch noch schlagen?« (Jesaja 1,5), fragte der Prophet. »Der Herr sagt: ›Kommt her, lasst uns prüfen, wer von uns Recht hat, ihr oder ich! Eure Verbrechen sind rot wie Blut, und doch könnten sie weiß werden wie Schnee. Sie sind rot wie Purpur, und doch könnten sie weiß werden wie reine Wolle.« »Wascht euch, reinigt euch! Macht Schluss mit eurem üblen Treiben; hört auf, vor meinen Augen Unrecht zu tun!« »Lernt Gutes zu tun, sorgt für Gerechtigkeit.« (Jesaja 1,18.16.17a GNB) MUO 213.3

Der Gott, dem sie angeblich dienten, dessen Wesen sie jedoch missverstanden hatten, wurde ihnen als der große Arzt, der geistliche Krankheiten heilen kann, vorgestellt. Mochte »das ganze Haupt ... krank, das ganze Herz ... matt« sein, mochte »von der Fußsohle bis zum Haupt ... nichts Gesundes«, sondern nur »Beulen und Striemen und frische Wunden« zu finden sein (Jesaja 1,5b.6), konnte doch jeder Heilung finden, wenn er sich zum Herrn bekehrte - wie trotzig er zuvor auch seinen eigenen Weg gegangen war. »Ihre Wege habe ich gesehen«, verkündete der Herr, »aber ich will sie heilen und sie leiten und ihnen wieder Trost geben . Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der Herr; ich will sie heilen.« (Jesaja 57,18.19) MUO 214.1