Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

147/237

Kapitel 29: Die Anwendung von Heilmitteln

Zur Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Gesundheit

Jede Möglichkeit nutzen — Wenn man zu Heilmitteln greift, die Gott dafür vorgesehen hat, Schmerzen zu lindern und den Genesungsprozeß auf natürliche Weise zu unterstützen, dann hat das nichts mit mangelndem Glauben zu tun. Selbst wenn man Gott für einen Menschen um Heilung bittet, schließt das doch nicht aus, daß man mit dem Herrn auch insofern zusammenarbeitet, daß man für den Kranken alle medizinischen Möglichkeiten der Heilung ausschöpft. Gott hat es uns in die Hände gelegt, uns soviel wie möglich an Wissen über die Gesetzmäßigkeiten des Lebens anzueignen. Deshalb sollten wir jede Möglichkeit nutzen, die sich in bezug auf Gesunderhaltung und Heilung bietet, solange das in Übereinstimmung mit Gottes Ordnungen steht. The Ministry of Healing 231.232 (1905). FG2 294.1

Vorhandene Mittel nutzen — Deine Überzeugung, daß Kranke keinerlei Heilmittel einnehmen sollten, ist falsch. Gott heilt den Menschen nicht, ohne auch die Heilmittel zu benutzen, die uns zur Verfügung stehen schon gar nicht, wenn jemand sich beispielsweise weigert, so einfache Mittel wie reine Luft und frisches Wasser zu nutzen. Auch zu den Zeiten Christi und der Apostel gab es Ärzte. Lukas war einer von ihnen, der Gott zutraute, daß er ihm in der Anwendung von Heilmitteln Weisheit und Geschick verleihen würde. Als der Herr dem todkranken Hiskia noch weitere 5 Lebensjahre zusagte, heilte er ihn nicht von einem Augenblick auf den anderen. Der König mußte vielmehr Feigen auf die erkrankte Stelle seines Körpers legen und wurde sozusagen durch eine Kombination von natürlichem Heilmittel und dem Segen Gottes gesund. Der Herr der Schöpfung legt Wert darauf, daß wir die heilenden Kräfte der Natur auch nutzen. FG2 294.2

Lieber Bruder, ich könnte dazu noch manches schreiben, aber ich lasse es bei den wenigen Beispielen bewenden. [Hier folgen zwei Beispiele über den Gebrauch von Holzkohle, die im nächsten Kapitel nachzulesen sind.] FG2 295.1

Das alles zeigt uns, daß wir uns nicht in radikale Ideen verrennen sollten. Ich respektiere Deine Einstellung bezüglich der Anwendung von starken Arzneimitteln, dennoch darfst Du Patienten nicht ständig Deine eigene ablehnende Haltung zu diesen Mitteln aufdrängen wollen, solange sie dafür noch kein Verständnis haben. Du untergräbst damit Deinen Einfluß und bewirkst nichts Gutes. Außerdem isolierst Du Dich selbst. Du solltest Deine starre, vorgefaßte Meinung neu überdenken. Brief 182, 1899* FG2 295.2

Gottes Heilmittel — Die Heilkunst beschreitet viele Wege, aber es gibt nur einen Weg, den auch der Himmel gutheißen kann. Gott bedient sich der heilenden Kräfte der Natur und nicht solcher Mittel, die massiv und belastend in den Organismus des Menschen eingreifen. Reine Luft, sauberes Wasser, Hygiene, eine gesunde Heilkost, ein verantwortlicher Lebenswandel und festes Gottvertrauen könnten viele vor dem Tod bewahren. Leider sind diese Mittel nicht gefragt, weil ihre Anwendung Mühe macht — davor scheuen sich die meisten Leute. Die natürlichen Heilmittel stehen jedem fast selbstverständlich zur Verfügung, während starke Arzneimittel den Menschen in doppelter Hinsicht teuer zu stehen kommen können — sowohl von den Kosten als auch von der Wirkung auf den Organismus her. Testimonies of the Church V, 443 (1885). FG2 295.3

Verwende einfache Mittel — Manchmal braucht der menschliche Organismus etwas Unterstützung, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Die beste Hilfe bieten da einfache Heilmittel, wie sie die Natur liefert. Wir brauchen zum Beispiel: saubere Luft und die Kenntnis darüber, wie man richtig atmet; reines Wasser und das Wissen, wie man es gesundheitsfördernd anwendet; möglichst viel Sonnenlicht im Haus und die Erfahrung darin, wie man es nutzt. All das kann außerordentlich wirksam sein, vor allem für Patienten, die es gelernt haben, sich im Blick auf ihre Ernährung und Kleidung gesundheitsbewußt zu verhalten. Solche Leute werden die natürlichen Heilmittel nicht durch starke Arzneimittel ersetzen wollen, die mehr schaden als nützen. Wenn die Kranken und Leidenden das verwirklichten, was sie über gesunde Lebensweise wissen, würde ihnen in neun von zehn Fällen geholfen sein. Medical Ministry 223.224 (Manuskript 22, 1887). FG2 295.4