Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2

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Kapitel 69: Was die Welt braucht*

Als Christus viele Menschen um sich versammelt sah, jammerte ihn derselben; denn sie waren verschmachtet und zerstreut “wie die Schafe, die keinen Hirten haben”. Matthäus 9,36. Christus sah die Krankheit, die Sorge, den Mangel und die Erniedrigung der Massen, die sich um ihn drängten. Ihm wurden die Nöte und das Weh der Menschen auf Erden zugetragen. Unter allen Gesellschaftsklassen, unter den Vornehmsten und den Niedrigsten, erblickte er Seelen, die sich nach den Segnungen sehnten, die er brachte, Seelen, die nur seine Gnade zu erkennen brauchten, um Bürger seines Reiches zu werden. “Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.” Matthäus 9,37.38. Sch2 440.4

Heute haben wir die gleichen Nöte. Die Welt braucht Diener, die wie Christus für die Leidenden und Sünder wirken. Es müssen in der Tat viele Menschen erreicht werden. Die Welt ist voller Krankheit, Leiden, Elend und Sünde. Sie ist voll von solchen, die unsre Dienste brauchen, Schwachen, Hilflosen, Unwissenden und Erniedrigten. Sch2 441.1

Viele Jugendliche unserer Tage wählen den Weg des Unterganges, obwohl sie Gemeinschaften, religiösen Anstalten und Familien angehören, in denen man sich zum Christentum bekennt. Durch Unmäßigkeit ziehen sie sich Krankheiten zu, und aus der Gier, Geld zur Befriedigung sündhafter Neigungen zu erwerben, verfallen sie der Unehrlichkeit. Gesundheit und Charakter werden zugrunde gerichtet. Von Gott entfremdet und aus der Gesellschaft ausgestoßen, empfinden diese armen Menschen, dass sie für dieses und das zukünftige Leben nichts zu hoffen haben. Die Herzen ihrer Eltern sind gebrochen. Die Menschen bezeichnen diese Verirrten zwar als hoffnungslos; Gott aber blickt mit barmherziger Zärtlichkeit auf sie. Er kennt alle Umstände, die sie der Versuchung erliegen ließen. Dies ist eine Menschenklasse, um die wir uns kümmern müssen. Sch2 441.2

Überall gibt es Menschen, nicht nur Jugendliche, sondern jeden Alters, die in Armut, Elend und Sünden versunken und von ihrem Schuldgefühl niedergedrückt sind. Es ist die Aufgabe der Boten Gottes, nach solchen Seelen zu suchen, mit ihnen und für sie zu beten und sie Schritt für Schritt zum Erlöser zu führen. Sch2 441.3

Aber die, welche die Ansprüche Gottes nicht anerkennen, sind nicht die einzigen, die sich im Elend befinden und der Hilfe bedürfen. In der heutigen Welt, in der Selbstsucht, Gier und Unterdrückung herrschen, sind manche Kinder Gottes in Not und Elend. Von Armut, Krankheit und Schuld umgeben, tragen viele geduldig die Bürde ihres eignen Leides und versuchen, die Hoffnungslosen und in Sünde Gefallenen in ihrer Umgebung zu trösten. Viele von ihnen sind den Gemeinden oder den Predigern beinahe unbekannt; aber sie sind Lichter des Herrn, die in der Finsternis leuchten. Ihnen gilt die besondere Sorgfalt des Herrn, und er ruft sein Volk auf, ihm hilfreich zur Hand zu gehen, um ihre Mängel abzustellen. Wo immer eine Gemeinde ist, sollte man dieser Klasse besondere Aufmerksamkeit zuwenden, sie ausfindig machen und ihr dienen. Sch2 441.4