Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Das Wesen muß verändert werden

Es nützt nicht viel, wenn Menschen zwar theoretisch der Wahrheit zustimmen, ihr aber im täglichen Leben keine praktische Einflußmöglichkeit geben. Wer die Wahrheit nur im Kopf hat, wird in seinem Wesen nicht verändert. Gottes Geist will auf unser Herz wirken, damit unser Leben von innen her erneuert wird. Wer sich dagegen sperrt, macht es Gott unmöglich, ihm Aufgaben in seinem Werk zu übertragen. Wie kann jemand Wächter auf den “Mauern Zions” sein, wenn er die Aufgaben nicht erkennen kann und nicht imstande ist, bei Gefahr ein klares Signal zu geben? FG2 55.2

Wenn Gottes Geist wie damals zu Pfingsten ausgegossen wird, führt das zu einer geistlichen Erweckung, die ihren Ausdruck in erstaunlichen Taten findet. Himmlische Wesen werden in das Geschehen eingreifen, und erweckte Menschen werden das sagen und tun, wozu sie der Heilige Geist bewegt. Wenn sich das geistliche Pfingsten von damals wiederholen wird, werden viele, die nur vorgebliche Nachfolger Jesu sind und vom Wirken des Heiligen Geistes nichts verstehen, warnen: “Hütet euch vor Fanatismus!” Von denjenigen, die vom Geist Gottes ergriffen sind, wird man sagen: “Die sind nicht mehr ganz nüchtern!” FG2 56.1

Die Zeit ist nicht mehr fern, da die Menschen sich nach einer engeren Beziehung zu Christus und zum Heiligen Geist sehnen werden. Voraussetzung dafür ist jedoch die Bereitschaft, den Eigenwillen aufzugeben und Gottes Willen zu tun. Die Schuld vorgeblicher Christen besteht darin, daß sie ihr Herz vor dem Heiligen Geist verschlossen halten. Und wenn diese Leute mit Gläubigen in Berührung kommen, die Verlangen nach einer innigen geistlichen Gemeinschaft mit Christus haben, ertönt sofort der Warnruf: “Nehmt euch in acht! Werdet nur nicht extrem!” FG2 56.2

Es ist wahr, meine Geschwister, daß bei jeder religiösen Erweckung Vorsicht und Unterscheidungsvermögen nötig ist. Wir sollten uns nicht von Erscheinungen täuschen lassen, die nichts weiter sind als fromme Gefühlsaufwallungen. Aber das sollte andererseits nicht dazu führen, echte geistliche Aufbrüche durch Zweifel und Mißtrauen zu behindern. Wenn Gottes Geist Menschen ergreift, wird es immer andere geben, die in kritischer Distanz bleiben, weil sie im eigenen Herzen nichts von seinem Wirken spüren. Brief 27, 1894. FG2 56.3