Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Wenn Heilung nicht zum Besten ist

Ich weiß von Fällen, wo Gott der Gemeinde durch die Krankheit eines Gliedes eine große Last aufgelegt hatte. Man betete einmütig und aufrichtig für die Genesung des Kranken und meinte, Gottes Verheißungen voll in Anspruch nehmen zu können. Dennoch starb der Kranke. Da Gott Anfang und Ende eines Menschenlebens zugleich sieht, geht er auf Bitten, die seinem Willen zuwiderlaufen, nicht ein. FG2 356.3

Nicht immer ist die Genesung eines Menschen für ihn, seine Verwandten oder die Gemeinde die beste Lösung. Vor allem Wunderheilungen peitschen oft die Gemüter auf, nähren den Fanatismus oder verleiten zu der irrigen Annahme, der Glaube sei von Gefühlen abhängig. In Wirklichkeit ist es so, daß der Christ sich nur da auf sicherem Boden bewegt, wo er sich auf das geschriebene Wort Gottes stützt. FG2 357.1

Wenn du für einen Leidenden alles dir mögliche getan hast, dann lege sein Geschick in Gottes Hand. Es kann nämlich sein, daß selbst der Tod eines Menschen Gott verherrlicht. Wenn Gott es zuläßt, daß Menschen trotz intensiver Fürbitte nach kurzer oder längerer Krankheit sterben, dann entspricht das seinem Ratschluß. Manuskript 67, 1899. FG2 357.2